Anteil Erneuerbarer Energien steigt
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Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller wies darauf hin, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Strom- und Wärmeerzeugung auch im vergangenen Jahr wieder angestiegen ist: „Der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Endenergieverbrauch für Strom, Wärme und Kraftstoffe hat im Jahr 2014 mit 12,8 Prozent einen neuen Höchstwert erreicht.“ Dennoch zeigten die Zahlen, dass die Erneuerbaren noch viel Luft nach oben hätten. Die Landesregierung werde den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien daher auch künftig tatkräftig unterstützen.
Die Bruttostromerzeugung im Land ging der Abschätzung zufolge vergangenes Jahr um 2,2 Prozent auf insgesamt 60,2 Terawattstunden zurück. „Rund 14 Terawattstunden hiervon haben Wind, Sonne, Biomasse und Wasser erzeugt, im Jahr zuvor waren es noch 13,8 Terawattstunden“, erklärte Minister Untersteller. „Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung ist von 22,4 Prozent im Jahr 2013 auf nunmehr 23,2 Prozent angestiegen.“ Auch beim Bruttostromverbrauch hat sich die Quote von 17,6 Prozent im Jahr 2013 auf 18,3 Prozent im Jahr 2014 erhöht.
Der Anteil der Windenergie an der Bruttostromerzeugung betrug letztes Jahr 1,1 Prozent bei einer installierten Leistung von insgesamt rund 560 Megawatt. „Allerdings sind im letzten Jahr 94 neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von über 250 Megawatt genehmigt worden“, betonte der Umwelt- und Energieminister. Ende 2014 seien den Genehmigungsbehörden zudem Anträge für etwa 250 weitere Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 700 Megawatt vorgelegen. „Das zeigt mir, dass der Anteil der Windenergie künftig kräftig ansteigen wird“, so Untersteller.
Erfreut zeigte sich der Minister über den Anstieg der Stromerzeugung aus Photovoltaik: „Nachdem die Photovoltaik schon in den Vorjahren die größten Zuwachsraten verzeichnen konnte, hat sie im Jahr 2014 nochmals um elf Prozent auf jetzt knapp 4,7 erzeugte Terawattstunden zugelegt. Mit einem Anteil von 7,7 Prozent an der Bruttostromerzeugung hat sie damit erstmals den bisherigen Spitzenreiter bei den Erneuerbaren, die Wasserkraft mit einem Anteil von 7,6 Prozent, auf Platz zwei verdrängt.“ Nicht vergessen werden dürfe dabei allerdings die witterungsbedingt geringere Stromerzeugung aus Wasserkraft, die von 5,1 Terawattstunden im Jahr 2013 auf lediglich knapp 4,6 Terawattstunden im Jahr 2014 zurückging.
Überhaupt habe das milde Wetter das letzte Jahr stark geprägt, so Franz Untersteller weiter. „Zur Wärmeerzeugung waren deswegen weniger Brennstoffe nötig, der Verbrauch an Endenergie ging hier gegenüber dem Vorjahr um über elf Prozent von 175 auf nunmehr 155 Terawattstunden zurück.“ Zwar sei damit auch der Verbrauch der erneuerbaren Energien im Wärmesektor von 18,4 Terawattstunden in 2013 auf 16,7 Terawattstunden im Jahr 2014 zurückgegangen, insbesondere aufgrund eines weiteren Wachstums bei der Solarthermie sei der zu erwartende Rückgang der Erneuerbaren allerdings schwächer ausgefallen als bei den fossilen Energieträgern. „Der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch zur Wärmebereitstellung ist somit von 10,5 auf rund 10,8 Prozent leicht angewachsen.“
Da auch der Stromverbrauch mit aktuell 76 Terawattstunden um drei Prozent leicht zurück ging, hat der Primärenergieverbauch in Baden-Württemberg im Jahr 2014 gegenüber dem Vorjahr insgesamt um fast sechs Prozent abgenommen.
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