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Zunhammer im Interview

Gülle-Inhaltsangabe

Gülle ist momentan ein interessanter Dünger. Inhaltsstoffe können mit einem NIR-Sensor direkt bei der Ausbringung erfasst werden. Die Zunhammer GmbH ist hier ein Pionier. Wir haben bei Sebastian Zunhammer Junior und Senior nachgefragt.

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Beim Ausbringen von Gülle müssen einige Vorschriften beachtet werden.
Beim Ausbringen von Gülle müssen einige Vorschriften beachtet werden.Zunhammer
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BWagrar: Was hat sich seit der Vorstellung des NIR-Sensors im Jahr 2007 bis heute technisch verbessert?

Zunhammer: Das Gesamtgerät ist seit 2015 wesentlich kleiner und robuster geworden. Außerdem haben wir die Kalibrierung umfassend weiterentwickelt. Sodass sie mittlerweile nicht nur die zuerst anvisierten Güllen (Rinder, Schweine, Gärreste) wesentlich besser erfasst, sondern auch die Mischungen daraus. Ein wesentlicher Schritt war auch die (DLG)-Zertifizierung. Diese war 2007 noch nicht verfügbar. Das erschwerte die Vermarktung, da die Qualität der Messung nicht durch unabhängige Stellen bestätigt waren. Relativ neu ist die Kooperation mit Krone. Nun kann auch Häckselgut (Gras, Mais etc.) mit demselben Sensor gemessen werden. Wichtig ist zudem die Datenweitergabe. Durch Anbindung an Agrirouter und Next-Maschine-Management, ist ein drahtloser Datenaustausch möglich.

 

BWagrar: Können Sie einen Anstieg der Nachfrage nach dieser Technik anhand von Regularien (Düngeverordnung) oder gestiegener Mineraldüngerpreise feststellen?

Zunhammer: Bei unseren Kunden, die NIRS-Technik einsetzten, steht aktuell der pflanzenbauliche Aspekt im Mittelpunkt – weniger der regulatorische Druck zur Nährstoff-Dokumentation. In Bayern und NRW gibt es allerdings inzwischen vereinzelt Kunden, die die Nährstoffe tatsächlich mit der NIRS-Technik bilanzieren. Die hohen Mineraldüngerpreise führen nun zu einer starken Wertsteigerung der Wirtschaftsdünger. Dadurch findet sicher gerade ein Umdenken bei den Landwirten statt. Entsprechend ist der Umsatz-Boom bei uns noch nicht angekommen.

 

BWagrar: Wofür nutzen die Landwirte / Lohnunternehmer die Messung in erster Linie?

Zunhammer: Die Optimierung des Pflanzenbaus ist nach wie vor der Hauptantrieb unserer NIRS-Kunden. Die Dokumentation und teilflächenspezifische Düngung werden allerdings in der Beratung bereits intensiv diskutiert. In der Praxis auf den „Pionier-Betrieben“ macht die teilflächenspezifische Düngung den größten Anteil aus und wird immer als erstes (vor der Dokumentation) umgesetzt.

 

BWagrar: Lassen sich die Kosten für diese Technik noch deutlich reduzieren, wenn mehr verkauft wird?

Zunhammer: Die Preise werden sich momentan sicher nicht großartig verändern, auch aufgrund der Versorgungslage im Elektronikmarkt. Wir haben zwar inzwischen unsere Stückzahlen erhöht, allerdings werden diese Skalierungseffekte durch höhere Einkaufspreise der Bauteile vernichtet. Aktuell müssen wir froh sein, wenn wir die Preise stabil halten können.

 

BWagrar: Warum wird die Dokumentation mit NIRS nicht in allen Bundesländern anerkannt? Ist dies in Sicht?

Zunhammer: An dieser Front kämpfen wir immer wieder. Der Föderalismus ist an der Stelle leider eher hinderlich, da es hier momentan noch keine bundeseinheitlichen Regelungen gibt. Das soll irgendwann einmal geändert werden. Einen Zeithorizont dazu können wir leider nicht geben.

 

BWagrar: Welcher Anteil der Gülleselbstfahrer ist mittlerweile mit einem NIR-Sensor ausgestattet? Hat ein Lohnunternehmer ohne diese Technik bei den Kunden langfristig noch eine Chance?

Zunhammer: Tatsächlich werden immer mehr Selbstfahrer mit NIRS ausgestattet. Bei Anfragen für Neumaschinen ist ein starkes Interesse für die NIRS-Option spürbar. Entsprechend sind fast alle Selbstfahrer für den Einbau eines NIRS-Sensors vorgerüstet. Auch Bestandsmaschinen werden vermehrt mit NIRS nachgerüstet. Speziell für Lohnunternehmen ist diese Technologie interessant, um ihren Kunden eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung anbieten zu können. Was immer mehr Kunden auch von den Lohnunternehmer fordern.

 

BWagrar: Was kann das Zunhammer-System, das die Wettbewerber nicht (so gut) können?

Zunhammer: Mischgüllen können momentan nur vom Zunhammer-Gerät erkannt werden. Eine Gesamt-Kalibration für alle Güllen gibt es momentan ebenfalls nur bei uns. Die Mitbewerber setzen hier zum Teil unterschiedliche Kalibrationskurven je nach Gülleart ein. Die Frage ist: Wer lädt die neue Software in der Praxis, wenn die Gülleart wechselt?

Die Doppelnutzung mit Krone-Feldhäckslern geht auch nur mit Zunhammer/Krone Geräten und ist ab dem Baujahr 2022 serienmäßig. Außerdem können auch Altgeräte durch einen Wartungszyklus ein Upgrade zur Doppelnutzung bekommen.

 

Mehr zur Nährstoffmessung in Gülle lesen Sie in der BWagrar-Ausgabe 8/2022.

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