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Hühnereier mit dünner Schale

Wenn der Dotter über die Hand läuft

Laut dem baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Peter Hauk sind die Eierschalen in diesem Jahr besonders dünn. Die Ursachen, warum dies so ist erläutert Professor Michael Grashorn vom Institut für Nutztierwissenschaften der Universität Hohenheim.
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Rueß
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Kalzium – das ist der Baustoff, aus dem Eierschalen bestehen. In diesem Jahr sind sie besonders dünn. Sogar der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk warnte unlängst in der BILD-Zeitung die Konsumenten: „Man muss vorsichtiger sein, wenn man Eier ausbläst oder färbt. Die Schalen sind in diesem Jahr besonders dünn und zerbrechlich.“

Warum das so ist – dafür kommen mehrere Ursachen in Betracht: Fütterungsfehler oder schlechteres Aufnehmen von Kalzium durch ältere Legehennen. In der Regel legen Hennen über zwölf bis 15 Monate Eier. Gegen Ende dieser Zeit nimmt die Schalendicke deutlich ab, weil die Hennen das Kalzium im Futter schlechter verwerten können.

„Vermutlich werden dieses Jahr zur Osterzeit mehr Herden mit älteren Legehennen gehalten als in früheren Jahren“, so Prof. Dr. Grashorn. „Die Entscheidung, ab 1. Januar 2017 nur noch Junghennen mit nicht gekürztem Schnabel einzustallen, könnte Betriebe veranlasst haben ihre Legehennen länger zu halten.“

Hinzu kämen Lieferengpässe bei den Junghennen, die durch die Geflügelpest entstanden seien. Denn von den seuchenhygienischen Sperrmaßnahmen seien zum Teil auch Zucht- und Vermehrungsbetriebe betroffen gewesen.

Befürchtungen, die dünnen Schalen könnten mit der Geflügelpest zusammenhängen, kann Prof. Dr. Grashorn jedoch mit Sicherheit entkräften: „Es ist zwar richtig, dass virale Erkrankungen, zum Beispiel der Atemwege, die Schalenbildung stören und so dünnschalige Eier gebildet werden. Die Aviäre Influenza H5N8 ist aber nicht der Grund für das gehäufte Auftreten dünnschaliger Eier.“

„Der Infektionsverlauf der derzeitigen Aviären Influenza in betroffenen Betrieben ist rasant. Die dünnschaligen Eier treten fast zeitgleich mit den klinischen Symptomen auf, die ja zu einer sofortigen Sperrung der Betriebe führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Eier aus einem infizierten Betrieb gekauft werden, ist daher äußerst gering. Wenn doch derartige Eier in den Handel kämen, wäre die Anzahl in Relation zur Gesamtanzahl der Eier sehr gering und würde das verbreitete Auftreten dünnschaliger Eier nicht erklären.“

„Außerdem ist eine Infektion des Menschen mit Aviärer Influenza über Eier bisher nicht nachgewiesen worden“, gibt Prof. Dr. Grashorn Entwarnung. „Der Infektionsweg der Geflügelpest geht über die Schleimhäute der Atemwege.“

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