Ackerkratzdisteln und Co. bekämpfen
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Im Getreide kann man die Acker-Kratzdistel je nach Zulassung unter anderem mit den Wirkstoffen Clopyralid, Tribenuron, Tritosulfuron sowie MCPA regulieren. Die Anwendung sollte bei warm-wüchsiger Witterung (Waschküchenwetter) erfolgen, wenn die Pflanzen eine Wuchshöhe von 10 - 15 cm erreicht haben und sich noch im sogenannten Knospenstadium befinden.
Sind die Disteln noch durch vorherige Herbizide geschädigt, sollte gewartet werden. Erfolgsvoraussetzung ist eine gute Benetzung, welche durch hohe Wasseraufwandmengen (mindestens 300l/ha), den Zusatz von Netzmitteln sowie entsprechende Düsentechnik (Injektordüsen) erreicht wird. Ausschlaggebend für den Erfolg ist auch, dass die Distel im Anschluss an die Behandlung zwei Wochen ungestört wachsen kann.
Bei Clopyralid auf Konzentration achten
Clopyralid ist ein herbizider Wirkstoff aus der Gruppe der synthetischen Auxine und besitzt Zulassungen in wichtigen Kulturen wie Zuckerrüben, Mais, Raps oder Getreide. Die Aufnahme erfolgt vorrangig über den Blattapparat und ist innerhalb von 24 Stunden nach Applikation abgeschlossen.
Clopyralid wird über den Symplast beziehungsweise das Phloem akropetal in die Spitzenmeristeme sowie basipetal in die Wurzeln verlagert und greift dort unter anderem in den Eiweißstoffwechsel der Pflanzen ein.
Niedrigere Konzentrationen im Gewebe führen zu unkontrollierter Zellteilung, welche zu einem Anschwellen des Sprosses sowie einem Verdrehen von Blättern und Stängel führt. Höhere Konzentrationen hemmen Zellteilung sowie Wachstum und führen zum Absterben des Vegetationspunktes.
Wichtig für eine gute Wirkung sind wüchsige Witterungsbedingungen. Clopyralid wirkt auf eine Vielzahl an Pflanzen aus den Familien der Doldenblütler, Knöterichgewächse, Hülsenfrüchtler und Korbblütler, wobei zu letzterer auch die Acker-Kratzdistel gehört.
Dimethenamid-P wirkt im Boden lange nach
Das Herbizid Dimethenamid-P kann in einer Vielzahl an Kulturen, wie Mais, Sonnenblumen, Sojabohnen oder Zuckerrüben, verwendet werden. Der Wirkstoff hemmt den Fettsäure-Stoffwechsel und erfasst viele Unkräuter. Es wirkt zum Beispiel gegen Hirsen, Amarant, Kamillen, Franzosenkraut, Taubnessel sowie Storchschnabel-Arten.
Die Aufnahme erfolgt über Wurzeln, Hypokotyl und Keimblätter der Unkräuter. Durch die relativ langanhaltende Bodenwirkung können auch verzögert auflaufende Unkräuter gut erfasst werden. Verglichen mit anderen Bodenherbiziden benötigt Dimethenamid-P eine geringere Bodenfeuchte. Der Wirkstoff ist in Produkten wie Spectrum, Butisan Gold oder Orefa Di-Amide-P enthalten.
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