Optimaler Spritztermin: SIMLEP-Prognosemodelle nutzen
Die kostenlos im Internet verfügbaren „SIMLEP“-Prognosemodelle helfen beim Finden des exakten Spritztermins, bezogen auf den eigenen Schlag.
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Um maximale Wirkungsgrade zu erzielen, sollte erst dann gegen den Kartoffelkäfer behandelt werden, wenn ein Großteil der Kartoffelkäferpopulation als Junglarve die Kartoffelblätter besiedelt haben. Frühe Larvenstadien reagieren gegen den Einsatz von Insektiziden weitaus empfindlicher. Zudem nehmen Junglarven durch ihre Fraßtätigkeit nach der Applikation noch höhere Wirkstoffmengen auf als Altlarven oder gar die äußerst robusten, adulten Käfer. Wissen muss man aber: „Die Behandlung der Eigelege ist komplett unwirksam.“
Die unterschiedlichen „SIMLEP“-Prognosemodelle helfen, den exakt prognostizierten Spritztermin optimal auf seinen Flächen umzusetzen, die Wirkung der Produkte dabei voll zu nutzen und die Mittel damit ökonomisch wie ökologisch zum optimalen Zeitpunkt zu applizieren. Sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Kartoffelanbau sollte unbedingt erst dann behandelt werden, wenn ein Großteil der Kartoffelkäferpopulation als Junglarve die Kartoffelblätter besiedelt.
Eine geeignete Hilfestellung bei der Bestimmung des optimalen Behandlungstermins bieten die SIMLEP-Prognosemodelle. Sie können kostenfrei – gefördert durch das MLR - auf der Internetseite des LTZ oder nach der formal notwendigen Anmeldung online direkt auch unter www.isip.de abgerufen werden.
Erstauftreten eingeben, weitere Populationsentwicklung wird angezeigt
Dort ist die entsprechende Prognose dann in verschiedene Teile unterteilt. Im Vordergrund stehen das Erstauftreten und die weitere Populationsentwicklung des Kartoffelkäfers. Der Anwender erhält genaue Angaben zu folgenden wichtigen Entwicklungszeiträumen und Terminen:
- Zeitraum des Massenauftretens von Eigelegen,
- Termin des Erstauftretens von Jung- und Altlarven,
- Taggenauer optimaler Behandlungstermin zur Bekämpfung der Kartoffelkäferlarven.
In regionalen oder bundesweiten Übersichten lässt sich die Besatzsituation im eigenen Feld ganz gut abbilden und die Situation praxisnah einschätzen, um daraus den optimalen Behandlungszeitpunkt herauszufinden.
Für diese Aussagen errechnet SIMLEP 1-Start das Erstauftreten des Kartoffelkäfers nach der Winterpause und in Folge dessen berechnet SIMLEP 3 die Populationsentwicklung des Kartoffelkäfers. Die genaue Besatzeinstufung auf der Karte zur landesweiten Populationsentwicklung lautet:
- Grün: Es ist noch kein Erstauftreten von Käfern zu erwarten.
- Gelb: Ein Erstauftreten von Käfern ist möglich (ein Prozent erschienene Käfer).
- Rot: Es sollte eine Feldkontrolle auf erste Eigelege durchgeführt werden (95 Prozent erschienene Käfer).
Mit einem Klick zu seinem Standort
Mit Hilfe dieser entwicklungsrelevanten Kartoffelkäferparameter bekommt der Landwirt in Folge der orts- oder schlagspezifischen Nutzung des Prognosemodells ausreichend Zeit, um die Durchführung einer Behandlungsmaßnahme zu planen und vorzubereiten um in Folge die entsprechende Pflanzenschutzmaßnahme zielorientiert durchführen zu können.
Auf einer Karte lässt sich das wetterdatenbasierte Prognoseergebnis darstellen und durch einen einzigen Klick kann man seinen Standort für eine schlagspezifische Berechnung auswählen. Die Berechnungen gelten dabei immer für den konkreten Schlag, auf dem ein Erstauftreten der Eigelege festgestellt wurde. Der Start der Prognose erfolgt dann genau ab dem Tag, an dem das Erstauftreten von Eigelegen ins System eingegeben wird.
Pflanzenschutzmitteleinsatz wird auf Mindestmaß beschränkt
Fazit: Mit den „SIMLEP“-Modellen lässt sich in der modernen Kartoffelanbaupraxis zielorientiert und optimal arbeiten. So zeigt sich das Erstauftreten in Form einer übersichtlichen Karte. Einen Schritt weiter geht’s dann über zur schlagspezifischen Berechnung der weiteren Populationsentwicklung bis hin zu einer übersichtlichen und klar strukturierten Darstellung des optimalen Einsatztermins und des möglichen Einsatzzeitraums, um die höchstmögliche Effizienz der Mittelwirkung herauszukitzeln und in Ergänzung dazu den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf das unbedingt notwendige Maß insgesamt zu reduzieren.
Bitte unter www.isip.de registrieren / anmelden.
Direkter Link zur Populationsentwicklung Kartoffelkäferbekämpfung in Baden-Württemberg.
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