
Zwischenfrüchte als Indikator nutzen
Nach der Ernte ist der Blick auf den Boden besonders wichtig: Jetzt zeigt sich, wie gesund und fruchtbar er wirklich ist. Ob Enchyträen im Boden aktiv sind, Zwischenfrüchte gleichmäßig wachsen oder der Feldaufgang beim Wintergetreide stockt – all das gibt Hinweise auf Struktur, Nährstoffhaushalt und Bearbeitungsfehler. Wer diese Signale jetzt richtig deutet, kann gezielt Maßnahmen für eine bessere Bodenfruchtbarkeit und stabile Erträge im kommenden Jahr ergreifen.
von Dr. Jochen Brust, PLANTeco erschienen am 10.11.2025Aktuell ist es ein guter Zeitpunkt, um aus dem Wuchs von Zwischenfruchtbeständen wertvolle Rückschlüsse auf den Zustand des Bodens zu ziehen. Ungleichmäßiges Wachstum oder deutliche Höhenunterschiede im Bestand deuten meist auf Bodenverdichtungen, schlecht verrottete Ernterückstände oder mehrjährige Unkräuter hin. Dominieren einzelne Arten in Mischungen an bestimmten Stellen besonders stark, kann das ebenfalls auf Probleme im Boden hindeuten. Runde oder ovale Bereiche mit Fraßschäden oder besonders üppigem Wuchs, in denen stickstoffliebende Arten überwiegen, sprechen häufig für einen Befall mit Feldmäusen.
Die Rolle der Enchyträen für die Bodenfruchtbarkeit
Enchyträen sind, ähnlich wie Regenwürmer, kleine, etwa ein bis fünf Zentimeter lange, weiße Würmer, die in den oberen Bodenschichten leben. In landwirtschaftlich genutzten Böden erfüllen sie eine wichtige Aufgabe, indem sie organisches Material abbauen, den Nährstoffkreislauf fördern und Nährstoffe für Pflanzen verfügbar machen. Ihre Gänge verbessern die Bodenstruktur, Belüftung und Wasserinfiltration, was die Wurzelentwicklung unterstützt. Enchyträen regulieren mikrobielle Gemeinschaften, indem sie Bakterien und Pilze fressen, und fördern so die Zersetzung. Landwirtschaftliche Praktiken wie organische Düngung steigern ihre Aktivität, während intensive Bodenbearbeitung oder Pestizide sie schädigen können. Sie sind essenziell für die Bodenfruchtbarkeit und die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft.
Ballastierung mit Wasser
Das Befüllen der Reifen mit Wasser ist eine preiswerte Möglichkeit zur Ballastierung. Es eignet sich, wenn das zusätzliche Gewicht dauerhaft am Traktor verbleiben soll, da Befüllen und Entleeren je nach Reifengröße bis zu zwei Stunden dauern können. Vorher sollte geprüft werden, ob die Reifen geeignet sind und ein Luft-Wasser-Ventil vorhanden ist. Vorteilhaft ist, dass Vorderachse und Fronthubwerk nicht belastet werden, da das Gewicht in den Reifen liegt. Der Reifendruck muss regelmäßig kontrolliert werden, da ein geringer Luftverlust bei reduziertem Luftvolumen zu starkem Druckabfall führt. Bleibt Wasser über den Winter im Reifen, ist Frostschutzmittel notwendig, da gefrierendes Wasser Schäden verursachen kann. Zusätzlich können Felgen rosten und das Frostschutzmittel den Reifen angreifen.
Feldaufgang bei Wintergetreide
Auch in diesem Herbst zeigen sich beim Feldaufgang des Wintergetreides auf vielen Schlägen wieder die Folgen einer ungleichmäßigen Stroh- und Spreuverteilung oder die Auswirkungen von Schadverdichtungen, die beim Drusch und der Ausbringung von zumeist flüssigen Wirtschaftsdüngern entstanden sind. Weitere Gründe für einen ungleichmäßigen Feldaufgang können eine ungenaue Saatgutqualität oder ein zu flaches Saatbett sein. Eine abgenutzte oder falsch eingestellte Sätechnik führt häufig zu unzureichender Ablagetiefe oder variierendem Reihenabstand (Doppelreiheneffekt), was insbesondere bei Einscheiben-Säscharen vorkommt. Vorhandene Problemstellen sollten genau in Augenschein genommen werden. Nur so lassen sich Ursachen erkennen, beheben und bis zum nächsten Jahr vermeiden.









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