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Bäuerliche Erzeugergemeinschaft

Bio-Schweinemäster gesucht

Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) sucht Biobetriebe für die Schweinemast. Potenzielle Mäster werden mit einem Preisaufschlag umworben.
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Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall wirtschaftlicher Verein (BESH w. V.), steigerte im Geschäftsjahr 2015 den Wertumsatz mit Schlachttieren um 4,1 Prozent auf 47,3 Mio. Euro. Höhere Preise und Mengen beim Großvieh glichen den Rückgang im Verkauf von Schweinen mehr als aus. Das war ein Ergebnis der Jahreshauptversammlung am 7. Juli 2016 in Schwäbisch Hall. 

Der Umsatz von 47,3 Mio. Euro „ist ein hervorragendes Jahresergebnis, das beste seit der Gründung der BESH vor 28 Jahren“, freute sich BESH-Vorstandsvorsitzender Rudolf Bühler zur Eröffnung der Versammlung. Er betonte, dass die knapp 1400 Mitgliedsbetriebe „gut auskömmliche Preise erzielt haben, die ihnen eine Zukunft geben“. Laut Bühler erhält „jedes Mitglied den gleichen Auszahlungspreis“. Von Lieferverträgen für Schlachtschweine mit zehnjähriger Bindung aber – wie sie Mitbewerber anbieten – hält er nichts: „Das ist Lohnmast“, die den Bauern als freien Unternehmer einengten. Den Erfolg des vergangenen Geschäftsjahres führt Bühler unter anderem auf die überdurchschnittlichen Erzeugerpreise für Schweine zurück, nach seiner Einschätzung „die höchsten in Deutschland“.

Beim mehrjährigen Vergleich jeweils des ersten Quartals erzielten BESH-Ferkel stets rund 20 Euro mehr als der übrige Markt biete. Bei den Markenfleischprogrammen für Schweinefleisch lauteten die aktuellen Erzeugerpreise mit allen Zuschlägen: Schwäbisch Hällisches (SH) Programm: 2,33 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht (Euro/kg SG), SH Eichelmastschwein: 3,66 Euro/kg, SH Demeter Schweine: 4,34 Euro/kg. Darin enthalten ist ein neuer Zuschlag von 20 Cent je Kilo Schlachtgewicht, mit dem die Erzeugergemeinschaft „ganz dringend“ mehr Biobetriebe für die Schweinemast gewinnen will.

Regional ohne Zwischenhandel

Eine weitere Stärke der Bäuerlichen, wie die Hohenloher Unternehmensgruppe auch genannt wird, sieht Bühler in der Ausrichtung auf den regionalen Markt: „Wir haben allein in Baden-Württemberg noch 2100 selbstständige Metzgerbetriebe, in Bayern sind es 3500. Das ist unser Potenzial, nicht der Weltmarkt.“ Hinzu kommen die Vermarktung ohne Zwischenhandel mit acht eigenen Märkten, einer davon in Berlin, und der breite Kundenkreis. Die 980 Stammkunden in der Gastronomie, bei Metzgern und im Lebensmitteleinzelhandel „wollen kein Glyphosat und keine Gentechnik“, stellte Bühler kritisch fest.

Trotz des Rekordumsatzes spürt auch die BESH den Preisdruck am Schweinemarkt. Im Geschäftsjahr 2015 waren die Verkaufspreise der Erzeugergemeinschafts-Schweine im Schnitt um sechs Prozent gefallen. Trotz einer Mengensteigerung um zwei Prozent auf 139.995 Tiere blieb ein Umsatzminus von einer Mio. Euro, wie der stellvertretende Vorsitzende Martin Hanselmann bei der Erläuterung der Bilanz ausführte. Hanselmann ergänzte, dass im übrigen Markt für konventionell erzeugte Schlachtschweine die Preise jedoch um 15 Prozent gefallen waren.

70 Prozent Eigenkapital

Während die Schweine unter Preisdruck standen, ließen sich beim Großvieh nicht nur um 13 Prozent höhere Mengen (8789 Tiere) verkaufen, sondern auch eine Preissteigerung von 1,2 Prozent durchsetzen. Damit wuchs der Großviehumsatz um 1,3 Mio. Euro.
Aus dem Jahresumsatz erwirtschaftete die BESH mit rund 50 Mitarbeitern einen Jahresüberschuss vor Rücklagen von 0,99 (2014: 0,41) Mio. Euro. Den enormen Unterschied erklärt Martin Hanselmann mit den höheren Großviehpreisen im vergangenen Geschäftsjahr. Nach der Einstellung in die Rücklagen bleibt ein Bilanzgewinn von 0,59 (0,00) Mio. Euro. Bei einer Bilanzsumme von 10,2 Mio. Euro beläuft sich das Eigenkapital auf 7,15 Mio. Euro.

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