Konzentration auf das Kerngeschäft Düngemittel
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Wie K+S mitteilt, wird das Unternehmen die Operative Einheit Americas, in der das nord- und südamerikanische Salzgeschäft gebündelt ist, vollständig verkaufen. Mit einer Verkaufsvereinbarung wird noch in diesem Jahr gerechnet. Damit fokussiert sich der Hersteller auf das Kerngeschäft mit mineralischen Düngemitteln und Spezialitäten.
Kosten senken und neu ausrichten
„Der Verkauf unseres starken amerikanischen Salzgeschäfts ist eine entscheidende Weichenstellung für die zukünftige Entwicklung von K+S. Nach intensiver Prüfung ist das die beste Option, um die zwingend erforderliche Entschuldung des Unternehmens zu erreichen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Burkhard Lohr. Mit dem Verkauf erfolge eine umfassende Neuausrichtung. Alle Standorte müssten nachhaltig einen positiven freien Cashflow erzielen. Hinzu kommt eine umfangreiche Restrukturierung der Organisationsstrukturen sowie eine neue Dimensionierung der Verwaltungsfunktionen mit dem Ziel einer spürbaren Kostensenkung. Ein Anteilsverkauf am neuen Kaliwerk Bethune in Kanada ist nicht geplant.
„Nach der Neuaufstellung von K+S richten wir in der sich anschließenden Wachstumsphase unseren Fokus auf den Ausbau des ertragsstarken Geschäfts mit Düngemittelspezialitäten“, so Dr. Lohr weiter. Mit der Umsetzung aller Maßnahmen wird ein Abbau der Verschuldung in den nächsten zwei Jahren um deutlich mehr als 2 Mrd. Euro möglich.
Geschäftsjahr 2019: Umsatz stabil, Ergebnis verbessert
Der K+S-Konzernumsatz blieb 2019 bei knapp über 4 Mrd. Euro nahezu stabil. Der Hersteller steigerte das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Geschäftsjahr 2019 nach eigenen Angaben moderat um 6 Prozent auf 640 Mio. Euro. Trotz eingetrübter Rahmenbedingungen im zweiten Halbjahr erzielte das Unternehmen 2019 mit plus 140 (2018: -206) Mio. Euro erstmals seit 2013 wieder einen positiven bereinigten freien Cashflow.
Höhere Durchschnittspreise für Kalidüngemittel im Vergleich zum Vorjahr wirkten sich insbesondere in der ersten Jahreshälfte positiv auf die Ergebnisentwicklung aus. Dem standen Produktionskürzungen und insgesamt gestiegene Kosten gegenüber.
Das Abwassermanagement am Werk Werra wurde unter anderem durch einen untertägigen, temporären Zwischenspeicher für salzhaltige Produktionsabwässer im Jahr 2019 weiter optimiert. So konnten im Jahr 2019 trotz erneut langanhaltender Trockenheit witterungsbedingte Stillstände in der Produktion vermieden werden.
Ergebnisprognose für 2020
Der Ausblick für das laufende Jahr wird durch zahlreiche Unsicherheiten erschwert. Noch fehlt bei den Kalimärkten in Übersee die Orientierung, insbesondere weil ein wichtiger Vertragsabschluss in China weiter auf sich warten lässt. Hinzu kommen die unabsehbaren Folgen der weiteren Ausbreitung des Coronavirus. Aus heutiger Sicht sei erst im zweiten Halbjahr 2020 mit einer Stabilisierung der Preise für Kaliumchlorid auf einem spürbar höheren Niveau zu rechnen.
Vor diesem Hintergrund wird das operative Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 500 und 620 Mio. Euro erwartet (2019: 640 Mio. Euro). Dabei stehen im Kundensegment Landwirtschaft negative Preiseffekte einem höheren Absatz nach den Produktionskürzungen im Vorjahr gegenüber. Nach dem schwachen Start des Auftausalzgeschäfts im ersten Quartal 2020 ist im Kundensegment Gemeinden mit einer insgesamt geringeren Absatzmenge als im Vorjahr zu rechnen.
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