Saatgutwechsel: leichter Anstieg
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Im Wirtschaftsjahr 2019/2020 ist der Anteil der mit zertifiziertem (Z) Saatgut bestellten Flächen in Deutschland um fünf Prozentpunkte auf 57 Prozent gestiegen. Das teilt der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide(GFS) mit. Dennoch sieht Geschäftsführer Dr. Dennis Hehnen weiterhin Steigerungspotenzial. Der flächenmäßige Einsatz von Z-Saatgut lege nicht nur die Basis für gute Erträge, er könne auch zum Schutz vor Krankheiten wie Flugbrand beitragen.
Auch beim Wintergetreide stieg der Saatgutwechsel von 52 auf 57 Prozent an. Die Werte liegen seit einigen Jahren auf einem stabilen Niveau. Zufrieden gebe man sich damit aber nicht, schreibt die Organisation in einer Pressemitteilung. Mit dem Kauf von Z-Saatgut sichere man nicht nur den züchterischen Fortschritt. Man profitiere von geprüfter Qualität und im Zweifel vom Reklamationsmanagement. „Das gibt dem Landwirt eine Sicherheit, die er im Nachbau nicht hat.“ Zudem nehme gesundes keimfähiges Saatgut durch den Wegfall von bestimmten Pflanzenschutzmitteln und unter widrigen Umwelteinflüssen eine zunehmend wichtigere Rolle ein.
In der vergangenen Saison hätten viele Landwirte verstärkt mit Krankheiten wie Flugbrand zu kämpfen gehabt. Insbesondere Gerste war ungewöhnlich stark betroffen. Dieses Problem könnte zukünftig häufiger auftreten, warnt der GFS. Die Vermehrungsbestände für Z-Saatgut würden genauestens auf Krankheitsbefall geprüft. Eine sorgfältige Aufbereitung schütze das Saatgut. Auf diese Weise könne eine Weiterverbreitung von Krankheiten durch den Einsatz von Z-Saatgut eingedämmt und der Krankheitsdruck reduziert werden.
Mit dem Saatgutwechsel wird der Anteil der mit Z-Saatgut bestellten Flächen an der gesamten Getreideanbaufläche beschrieben. Er wird aus den Saatgutumsätzen der deutschen Züchter, den Anbauflächen in Deutschland und der Aussaatstärke aus den zur Anerkennung gemeldeten Vermehrungsflächen berechnet.
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