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Getreidemarkt

Konkurrenz um Weizenexporte wird größer

Algerien prüft die Möglichkeit der Qualitätsabsenkung in den Importanforderungen für Weizen. Das würde die Tore auch für andere Anbieter, wie zum Beispiel Russland öffnen. Französische Anbieter, traditionelle Versorger Algeriens, reagieren fast mit Bestürzung.
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Das algerische Staatsbüro für Getreide, besser bekannt als OAIC (Office Algerien Interprofessionnel des Cereales) ist im Begriff, die Spezifikationen für die Einfuhr von Weizen zu ändern. Das würde in der Konsequenz bedeuten, dass auch russischer Weizen in den Ausschreibungen in Frage käme. Im Gespräch sind Anforderungen bis maximal 0,5 Prozent Bruchkörner und ein Rohproteingehalt von 12,5 Prozent. Bislang forderten algerische Ausschreibungen 0,1 Prozent Bruchkörner.

Noch ist die Änderung nur angekündigt, nicht offiziell, aber die französischen Anbieter sehen ihre Chancen schwinden. Gerade in diesem Jahr, in dem in Frankreich aufgrund der ungünstigen Vegetationsbedingungen nur eine kleine und qualitativ schwächere Ernte zusammenkam. In der monatlichen Sitzung des beratenden Ausschusses des französischen Instituts für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Erzeugnisse des Meeres (FranceAgriMer) wurde das Exportpotenzial daher lange diskutiert. Wie stehen die Chancen für die Lieferungen nach Algerien im Wirtschaftsjahr 2020/21?

Das nordafrikanische Land importierte im Wirtschaftsjahr 2019/20 rund 5,6 Millionen Tonnen von den rekordverdächtigen 13,4 Millionen Tonnen, die Frankreich in Drittländer exportierte. In den Jahren zuvor schwankten die Weizenlieferungen nach Algerien zwischen 3,1 und 5,7 Millionen Tonnen. Algerien deckt üblicherweise zwischen 50 und 80 Prozent seines Importbedarfes mit französischer Ware. Gleichzeitig decken die algerischen Lieferungen zwischen einem Drittel und der Hälfte aller französischer Drittlandsexporte.

Für das Wirtschaftsjahr 2020/21 wird nur noch mit 1,5 bis 2,5 Millionen Tonnen gerechnet. Das wäre ein herber Schlag für die Anbieter. Angesichts der geringen französischen Ernte 2020 und der bereits nach China gebundenen Weizenmengen wird nicht viel mehr möglich sein. Im Dürrejahr 2016 hatte Frankreich insgesamt nicht einmal fünf Millionen Tonnen Weizen in Drittländer exportiert. Algerien erhielt nur rund 4,4 Millionen Tonnen aus der EU insgesamt. Damals füllten Lieferungen aus Argentinien, Kanada und den USA die Lücke. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 könnte es nun erstmals Russland werden. Damit wäre dann ein zweites traditionelles Empfangsland nach Ägypten für die Europäer an Russland verloren worden.

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