Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
OGA Nordbaden

Erfolgreich trotz Corona

Weniger Obst und Gemüse verkauft, Kosten gespart und höhere Preise erzielt: Alles zusammen bescherte der OGA Nordbaden e. G. im Geschäftsjahr 2020 eine Umsatzsteigerung von 2,4 Prozent.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

„Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen“, zitiert eine Unternehmensmitteilung Hans Lehar, den geschäftsführenden Vorstand des Erzeugergroßmarkts OGA und der Vertriebsgesellschaft OGV Nordbaden e. G. zu den Entwicklungen im Geschäftsjahr 2020. Die Geschäftszahlen stellte Lehar Ende April bei der erstmals virtuellen Jahreshauptversammlung der beiden Genossenschaften vor. 

Die vermarktete Menge war um knapp 20 Prozent auf 14.750 Tonnen Obst und Gemüse zurückgegangen, der Wertumsatz aber um 2,3 Prozent auf 44,7 Mio. Euro gestiegen. Damit hat die Genossenschaft das Corona-Jahr 2020 nach eigener Einschätzung trotz zahlreicher Erschwernisse und Unsicherheiten gut überstanden. Zusammen mit der angeschlossenen Vertriebsorganisation OGV Nordbaden e. G. wurde im Geschäftsjahr 2020 ein Gesamtumsatz von 64,3 (2019: 66,7) Mio. Euro erzielt.

Warenrückvergütung

Schwerpunkte im Sortiment sind Spargel, Erdbeeren und Beerenobst, Zuckermais, Zwetschgen und ein breites Sortiment an gärtnerischem Gemüse. Mit Investitionen in Höhe von 500.000 € in Packstationstechnik und neue EDV-Technologie rüstet man sich im 5. Jahr nach dem Bezug des Neubaus in der Industriestraße weiter für die Zukunft. Das positive Jahresergebnis ermöglicht wieder eine Warenrückvergütung an die Mitgliedsbetriebe.

Die Obst- und Gemüsesaison 2020 war geprägt von vereinzelten Frostschäden bei Steinobst, geringeren Erntemengen durch fehlende Erntehelfer, guten Witterungsverhältnissen und einem insgesamt höheren Preisniveau bei nahezu allen Obst- und Gemüsekulturen. Die Corona-bedingten Auflagen und Mehrkosten für die Erzeugerbetriebe waren enorm. Erstmals wurden Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa per Flugzeug nach Deutschland eingeflogen und entstanden Zusatzkosten für einzuhaltende Abstands- und Hygienevorgaben in den Unterkünften.

Als Teil der sogenannten „kritischen Infrastruktur Ernährung“ unterlag man im Vergleich zu vielen anderen Wirtschaftsbranchen keinen Einschränkungen und konnte durchgehend arbeiten. Die zeitweise Schließung von Gastronomie, Kantinen, Einzelhandel und der generelle Rückgang des Außer-Haus-Verzehrs durch verstärktes Kochen zu Hause haben dem Lebensmitteleinzelhandel Rekordumsätze beschert – zum Leidwesen zahlreicher anderer Branchen. Von dieser Entwicklung hat auch die Obst- und Gemüsebranche profitiert. Durch ein höheres Preisniveau konnten Ernteausfälle und Corona-bedingte Mehrkosten bei den Produzenten teilweise ausgeglichen werden.

Neuer Werbeslogan „Geerntet in Deutschland“

Der Trend zu regionalen Lebensmitteln ist eine erfreuliche Entwicklung für alle landwirtschaftlichen Produzenten und Betriebe, sofern in der Region eine Vermarktung möglich ist. Kritisch gesehen wird die zunehmende Kostenbelastung durch die immer größer werdende Verpackungsvielfalt. Nahezu alle Handelskonzerne fordern eine Belieferung mit individuellen Verpackungen und Hinweisen zur regionalen Warenherkunft. Dies bedeutet kleinere Auflagen, höhere Verpackungskosten und ein hoher logistischer Aufwand.

Um das Augenmerk wieder stärker auf die deutsche Warenherkunft zu richten, wurde von der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse e.V. für deren Mitglieder ein neues Verkaufslogo entwickelt, das auch von der OGA und OGV Nordbaden genutzt wird. Es dient einer einheitlichen Imagebildung und soll einer zu starken Differenzierung und Abgrenzung deutscher Anbauregionen entgegenwirken.

Guter Saisonstart bei Spargel und Erdbeeren

Erfreulich verlief bislang der verspätete Start in die Spargelsaison. Im Vergleich zum Vorjahr sind laut Hans Lehar ausreichend Erntekräfte verfügbar. Die kühle Witterung bremst das Wachstum und sorgt bei guter Nachfrage für ausgeglichene Marktverhältnisse. Auch die ersten Erdbeeren aus geschütztem Anbau stoßen beim Verbraucher auf reges Interesse und machen trotz Corona und zahlreicher Einschränkungen Lust auf den Frühling. Mit steigenden Temperaturen wird im Mai bei Spargel und Erdbeeren mit den Haupterntemengen gerechnet.

Die OGA und OGV Nordbaden e. G. sind genossenschaftliche Vermarktungsunternehmen für Obst und Gemüse und eine anerkannte Erzeugerorganisation nach EU-Recht. Das Unternehmen beschäftigt 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Bruchsal und Heidelberg, verfügt über 92 Mitgliedsbetriebe in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen und zählt zu den bedeutenden Lieferanten des Lebensmitteleinzelhandels mit deutschem Obst und Gemüse. Schwerpunkte im Sortiment sind Spargel, Erdbeeren und Beerenobst, Zwetschgen, Äpfel, Zuckermais, Kürbisprodukte und zahlreiche Kulturen aus dem gärtnerischen Gemüseanbau.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.