Klein, aber oho
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Die genossenschaftliche Lesemenge wird mit rund 63 Millionen Litern deutlich geringer ausfallen als 2020, teilt der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) mit. „Wir erwarten alles in allem sehr gute Weine aber deutlich geringere Mengen als im langjährigen Schnitt“, berichtete Verbandspräsident Dr. Roman Glaser am 27. September in Oberkirch im Ortenaukreis.
70 Winzergenossenschaften in Baden erwarten 63 Millionen Liter
Nach derzeitigen Schätzungen dürfte die Lesemenge der 70 Winzergenossenschaften in Baden bei 63 Millionen Litern liegen nach 85,4 Millionen Liter im vergangenen Jahr. Der Ertrag 2021 könnte bei 62 (2020: 83,6) Hektolitern je Hektar Rebfläche liegen, rund 25 Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittlichen Mostgewichte sehen wie folgt aus: Müller-Thurgau hat 76 Grad Oechsle, Weißburgunder und Grauburgunder zwischen 80 und 85 Grad Oechsle. Die Spätburgunder liegen im Schnitt bei gut 80 Grad Oechsle.
Die Hauptlese begann vielerorts in der zweiten Septemberhälfte. Der viele Regen und andauernd kalte Temperaturen – vor allem der Frost nach Ostern – haben die Ertragserwartungen gedämpft.
Rückgänge bei Absatz und Umsatz im ersten Halbjahr durch Corona
Der Absatz der badischen Winzergenossenschaften verringerte sich im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent auf 42,7 Millionen Liter Wein und Sekt. Der Umsatz sank um 2,2 Prozent auf 121,2 Millionen Euro. Hauptgrund waren die zum Teil massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie. Genossenschaften, die vor allem den Lebensmittel-Einzelhandel beliefern, hatten kaum oder gar nicht mit Rückgängen zu kämpfen, Betriebe, die auf die Gastronomie ausgerichtet sind, wurden dagegen teilweise hart getroffen.
Da weiterhin viele Veranstaltungen und Feste wegen Corona ausfallen, dürfte auch das zweite Halbjahr noch von Corona geprägt sein. Im Gesamtjahr 2020 haben die badischen Winzergenossenschaften 84,2 Millionen Liter Wein und Sekt verkauft (minus 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Der Umsatz sank um 2,1 Prozent auf 249,7 Millionen Euro.
In Baden arbeiten 70 Winzergenossenschaften, die genossenschaftliche Rebfläche stieg leicht auf 10.209 Hektar. Dies entspricht etwa 65 Prozent der Gesamtfläche. Im Jahr 2020 gab es keine Fusionen. 2021 bahnt sich bisher ebenfalls kein Zusammenschluss in Baden an.
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