Globale Rekordwerte prognostiziert
Die Sojabohnenerzeugung wird im Wirtschaftsjahr 2022/23 auf einen Rekordwert von 388 Millionen Tonnen geschätzt. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber dem schlechten Ergebnis 2021/22. Das starke Plus ist vor allem auf eine wachsende Nachfrage in Asien und Amerika zurückzuführen. Hier wird Sojaschrot und -öl im Futtermittel-, Lebensmittel- und Industriesektor verwendet.
- Veröffentlicht am
Der Internationale Getreiderat (IGC) erwartet nach dem enttäuschenden Ergebnis der vorangegangenen Saison für das Wirtschaftsjahr 2022/23 eine kräftige Erholung der weltweiten Sojabohnenerzeugung, die auf einen Rekordwert von 388 Millionen Tonnen steigen dürfte. Das wären 1,9 Millionen Tonnen mehr als im Oktober prognostiziert und 32,2 Millionen Tonnen mehr als in der Saison 2021/22 eingefahren wurden. Dieses kräftige Plus im Vormonatsvergleich beruht insbesondere auf der Erwartung deutlich höherer Ernten jenseits des Atlantiks, bei einer gleichzeitigen Ausweitung der Anbauflächen und einer Steigerung der Erträge.
Im Wirtschaftsjahr 2022/23 dürften in Brasilien rund 148,5 Millionen Tonnen Sojabohnen geerntet werden (plus eine Millionen Tonnen gegenüber der Vormonatsschätzung), während in den USA voraussichtlich 118,3 Millionen Tonnen (plus 0,9 Millionen Tonnen) Sojabohnen eingefahren werden.
Nachfrage in Asien und Amerika führt zu Rekordwerten
Vor dem Hintergrund einer potenziellen Rekorderzeugung und -verfügbarkeit wird für das Wirtschaftsjahr 2022/23 ein Anstieg des weltweiten Verbrauchs auf einen Höchststand von 379,7 Millionen Tonnen (plus eine Millionen Tonnen) erwartet. Er ist in erster Linie auf das Plus in Asien und Amerika zurückzuführen, um die steigende Nachfrage nach Sojaschrot und -öl im Futtermittel-, Lebensmittel- und Industriesektor zu decken.
Während der größte Teil der weltweiten Sojaölnutzung auf den Lebensmittelsektor entfällt, gewinnt der Industriesektor zunehmend an Bedeutung, vor allem in den USA. Die US-Verwendung von Sojabohnen wird mit 64,5 Millionen Tonnen (plus 0,4 Millionen Tonnen) auf einem Höchststand gesehen, der im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Millionen Tonnen gestiegen ist. Die weltweiten Vorräte an Sojabohnen im laufenden Wirtschaftsjahr werden mit voraussichtlichen 54 Millionen Tonnen nur marginal (plus 0,1 Millionen Tonnen) über der Oktoberschätzung allerdings deutlich (plus 8,6 Millionen Tonnen) über dem Vorjahresvolumen gesehen. Die Prognose des Rates für die US-Lagerbestände wurde entsprechend der gestiegenen Erzeugung gegenüber dem Vormonat um eine Million Tonnen nach oben korrigiert.
Prognosen gehen von einer starken Erholung des Welthandels aus
Demgegenüber geht der IGC davon aus, dass infolge der größeren Ernten die Exportmöglichkeiten der südlichen Hemisphäre wieder steigen und sich dadurch der Welthandel in der Saison 2022/23 stark erholen dürfte. Verglichen mit dem vorangegangenen Wirtschaftsjahr dürfte dieser um acht Prozent auf 167,3 Millionen Tonnen steigen. Nach einem Drei-Jahres-Tief im Vorjahr könnte die erwartete steigende Nachfrage des Futtermittelsektors nach Sojaschrot zu einer Erholung der Lieferungen nach China auf insgesamt 95,8 Millionen Tonnen (plus 6,1 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr) führen. Die Erwartungen werden jedoch durch die anhaltend strenge Coronapolitik des Landes gedämpft.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.