Welthandel schrumpft
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Nach der aktuellen Schätzung des Internationalen Getreiderates (IGC) dürften weltweit rund 392,4 Millionen Tonnen Sojabohnen im Wirtschaftsjahr 2023/24 von den Feldern geholt werden. Das wären gegenüber der Novemberprognose zwar 2,4 Millionen Tonnen weniger, auf Jahressicht würde dies dennoch ein deutliches Plus von 21,3 Millionen Tonnen bedeuten. Der Rat korrigierte seine vorherige Prognose nach unten, da die Erwartungen für die brasilianische Erzeugung um 6,5 auf 153,5 Millionen Tonnen gesenkt wurden. Das kann die erhöhte Prognose für Argentinien um 4 auf 48,5 Millionen Tonnen nicht ausgleichen. Das Land weitete seine Anbauflächen aus, zudem steigen derzeit die Ertragsaussichten.
Unterdessen erwartet der IGC einen weltweiten Verbrauch von Sojabohnen in Höhe von 383,7 Millionen Tonnen, damit werden voraussichtlich 2,7 Millionen Tonnen weniger verbraucht als im November erwartet wurde. Auf Jahressicht dürfte der Bedarf aufgrund der deutlich umfangreicheren Verfügbarkeit dennoch um 19,9 Millionen Tonnen wachsen. Das Minus gegenüber der Novemberprognose beruht vor allem auf den gekürzten Prognosen für Brasilien mit einem Minus von 2,1 auf 56,5 Millionen Tonnen und China mit einem Minus von 0,5 auf 120,5 Millionen Tonnen.
Zum Ende des laufenden Wirtschaftsjahres dürften sich die weltweiten Vorräte auf rund 66,1 Millionen Tonnen belaufen, 3,9 Millionen Tonnen mehr als im November prognostiziert. Aufgrund der voraussichtlich größeren Vorräte in Argentinien mit 8,7 Millionen Tonnen und den USA mit 6,7 Millionen Tonnen, was 4,8 bzw. 1 Million Tonnen mehr wären als zuvor erwartet, steigen die weltweiten Vorräte an Sojabohnen. Auf Jahressicht erhöhen sich die Bestände um 8,8 Millionen Tonnen. Dies ist der zweite solide Anstieg in Folge und liegt nur knapp unter dem Rekordwert der Saison 2018/19.
Der Rat geht davon aus, dass der Welthandel im Wirtschaftsjahr 2023/24 um 0,3 auf 168 Millionen Tonnen gegenüber den November-Erwartungen zurückgeht. Das geringere Kaufinteresse aus China und Argentinien überwiegt die aufkeimende Nachfrage kleinerer Importeure aus Asien, Europa und Afrika.
Bei den kleineren Akteuren der nördlichen Hemisphäre hob der IGC seine Prognose für die ukrainischen Lieferungen in der Vermarktungssaison 2023/24 an. Mit 2,9 Millionen Tonnen wäre das Exportvolumen im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2022/23 etwas rückläufig aber immer noch die zweitgrößte Menge seit Beginn der Aufzeichnungen.
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