Mit der richtigen Stickstoffmenge zur Top-Qualität
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Es hängt von der Sorte ab, ob Braugerste aus dem Dünger mehr Ertrag, mehr Protein oder beides macht. Das deutet der erste Durchgang eines Düngeversuchs von Mitarbeitern des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums (LTZ) Augustenberg mit den Sorten Avalon, Marthe und Planet an.
Planet ist hungrig, Avalon genügsamer
„Planet liegt ertraglich vorn, wenn sie mehr Stickstoff bekommt“, erklärt Maria Müller-Belami vom LTZ. Den besten Ertrag brachte die Sorte bei 120 Kilogramm Stickstoff pro Hektar, aufgeteilt in zwei Gaben. Mit mehr Dünger wird der ertragliche Abstand von Planet auf die anderen Sorten größer, der Proteingehalt der Körner blieb trotzdem meist unter 10,7 Prozent. „Diese Sorte verwertet Stickstoff gut“, erklärt Müller-Belami.
Die Sorte Avalon ist anders gestrickt. Mit mehr Stickstoffdünger steigt auch der Proteingehalt an. „Züchter und Verarbeiter zielen aber auf moderate Proteingehalte ab“, sagt Müller-Bellami. Avalon erreichte mit 90 Kilogramm Stickstoff pro Hektar als Einmalgabe den besten Kompromiss aus Ertrag und geringem Proteingehalt.
Stärken der Sorten ausspielen
Die Erträge von Braugerste schwankten im Vorjahr nach Aussage von Müller-Belami auffällig stark zwischen den Standorten des Versuchs. In Döggingen im Schwarzwald-Baar-Kreis holten Prüfer nach Düngung mit 120 Kilogramm Stickstoff bis zu 80 Dezitonnen Gerste vom Hektar.
In Ladenburg im Rhein-Neckar-Kreis gab es dagegen weniger als 50 Dezitonnen Körner pro Hektar – unabhängig von der Düngemenge. Vermutlich waren die Böden dort im Frühjahr lange nass, sodass Gerste vom Stickstoff kaum profitierte.
Stickstoffmenge an Sorte und Orte anpassen
Es gilt daher, Stickstoffmengen und Sorten auf einzelne Schläge abzustimmen. Außerdem steht der Düngeversuch erst am Anfang und muss mehrere Jahre laufen, damit die Ergebnisse belastbar werden. „Bislang sehen wir nur Tendenzen“, gibt Müller-Belami zu bedenken.
Der Düngeversuch war zu sehen auf einem Feldtag im Kraichgau. Die Veranstaltung lief unter der Verantwortung des Landratsamts Karlsruhe und des Landwirtschaftsamts Bruchsal, das LTZ koordinierte den Versuch.
Den Artikel in voller Länge lesen Sie in BWagrar-Ausgabe 24/2017, die am 16. Juni erscheint.
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