Vorläufige Ergebnisse Winterraps
Die Ernte des Winterrapses für 2020 ist abgeschlossen, vorläufige Ergebnisse sind bekannt. 2019/20 wurde das Prüfsystem den aktuellen Rahmenbedingungen angepasst. Der mittlere Ertrag über die reduzierte Variante und alle Versuche lag bei 51,4 dt/ha. Wie die einzelnen Sorten abgeschnitten haben, lesen Sie hier.
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Mit knapp 42.900 ha laut Gemeinsamem Antrag 2020 verzeichnete der Winterrapsanbau 2019/20 in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vorjahr zwar eine Flächenzunahme von sieben Prozent, liegt aber weiterhin unter dem langjährigen Mittel. Als Gründe für den zurückhaltenden Anbau nennen die Praktiker an erster Stelle eine geänderte und langfristige Fruchtfolgeplanung, gefolgt von den unbefriedigenden Erträgen der vergangenen Jahre sowie den schlechten Aussaatbedingungen und der zunehmenden Trockenheit.
Diese Angaben stammen von der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP). Verlässliche Ergebnisse zur diesjährigen Rapsernte liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor. Erste Erhebungen sprechen von Erträgen um knapp 35 dt/ha.
2019/20 wurde in Baden-Württemberg das Prüfsystem bei den Landessortenversuchen Winterraps den aktuellen Rahmenbedingungen (weniger Pflanzenschutzmittel, Resistenzentwicklungen, Insektenschutz und andere) angepasst. In der reduzierten Variante wird auf Wachstumsregler vor Winter und im Frühjahr sowie auf den Einsatz von Fungiziden verzichtet. Diese Variante wird an jedem Prüfstandort dreifach wiederholt. So lassen sich die wertbestimmenden Eigenschaften einer Sorte besser darstellen. Die intensive Variante wird zukünftig und praxisgerecht nur einmal wiederholt.
Ergebnisse von sechs Standorten
Alle sechs LSV-Prüfstandorte in Baden-Württemberg kamen 2020 in die Auswertung. Wie bereits im Vorjahr waren die einzelnen Sortenleistungen über die Standorte sehr heterogen. Der durchschnittliche Ertrag über die reduzierte Variante und alle Versuche lag bei 51,4 dt/ha. Rapsglanzkäfer und Stängelrüssler erforderten an den meisten Standorten die Durchführung gezielter Bekämpfungsmaßnahmen. Der Befall mit Phoma und Sclerotina hielt sich rückblickend betrachtet in Grenzen.
Nur auf der Versuchsfläche in Boxberg wurde ein stärkerer Krankheitsbefall festgestellt. Da die Bestände in diesem Jahr witterungsbedingt ungewöhnlich niedrig waren, gab es bis zur Beerntung an keinem Standort Probleme mit Lager.
Weitere Infos zum Sortenversuch Winterraps
Die Erträge und detaillierten Wachstumsbeobachtungen der einzelnen Prüfstandorte sowie die mehrjährigen Verrechnungen nach Anbaugebieten und die Qualitäten finden Sie zeitnah im Internet unter www.ltz-augustenberg.de > Arbeitsfelder > Pflanzenbau > Sorten.
Die ausführlichen Sortenbeschreibungen und die Marktleistungen der Prüfsorten 2020/21 werden im Juni 2021 in BWagrar veröffentlicht. Bis es so weit ist, können diese Werte als Orientierung für die Aussaat 2020 dienen.
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