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Klimawandel

Strombedarf wird sich europaweit verschieben

Steigende Temperaturen durch den Klimawandel werden den Elektrizitätsverbrauch in Europa grundlegend verändern. Wie sich der ungebremste Klimawandel auf den europäischen Elektrizitätsbedarf auswirkt, haben Wissenschaftler aus Deutschland und den USA untersucht.
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Die Tagesspitzenlast wird demnach in Südeuropa ansteigen und der Gesamtbedarf sich wohl von Norden nach Süden verlagern. Zudem wird in einem Großteil der Länder die jährliche Spitzenlast im Sommer statt im Winter auftreten. Das bedeutet zusätzlichen Druck auf Europas Energieversorgungsnetze.

Spitzenlast vom Winter auf den Sommer

Tagessspitzenlast und Gesamtverbrauch eien offensichtlich  am kleinsten, wenn die maximale Tagestemperatur bei etwa 22°C liegt, und beide nehmen zu, wenn diese entweder steigt oder fällt. Beruhend auf dieser Tatsache konnten die Forscher den künftigen Elektrizitätsbedarf im Klimawandel abschätzen. Länder, die bereits heute  hohe Temperaturen haben, dienen als Muster für die Zukunft kühlerer Länder.

Stündliche Beobachtungsdaten aus 35 Ländern

Wenn es draußen heiß ist, leidet die Luftqualität. Menschen sind gestresster, aggressiver und weniger produktiv und Sterblichkeits- und Kriminalitätsraten steigen. Der wichtigste verfügbare Mechanismus zur Anpassung an hohe Außentemperaturen sind gekühlte Innenräume, das erfordert in der Regel viel Elektrizität. Dieser gestiegene Bedarf für Klimaanlagen wird zusätzlichen Druck auf die Elektrizitätsnetze ausüben, wenn es draußen heiß ist und Stromerzeugungs- und Übertragungsinfrastrukturen ohnehin belastet sind, so die Wissenschaftler.

Herausforderung für Stromnetze und Spitzenkapazitäten

Noch vor wenigen Jahrzehnten habe kein Auto in Europa eine Klimaanlage, heute hat es fast jedes – die gleiche Entwicklung wird es wohl auch für Gebäude in Europa geben, aber nicht aus Gründen der Bequemlichkeit, sondern aus Notwendigkeit. Die Menschen werden ihre Umgebung kühlen müssen, um ihre Produktivität aufrechterhalten zu können, sei es im Alltag oder bei der Arbeit, stellten die Forscher fest

Zwar zeigt die Studie auch, dass der Klimawandel unterm Strich nicht deutlich mehr und nicht weniger Elektritzitätsbedarf in Europa verursacht, die räumliche und zeitliche Verlagerung des Konsums sei aber eine fundamentale Herausforderung für Europa: Das werde sich spürbar auf die Übertragungsinfrastruktur, den Ausbau von Spitzenkapazitäten und die Anforderungen an Speicher auswirken.

Um die vermeidbaren Folgen des Klimawandels einzugrenzen, bleibe der einfachste Weg die Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens, also die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf deutlich unter 2°C.

Die Studie wurde im US-Fachjournal Proceedings of the National Academy of Science (PNAS) veröffentlicht.

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