
Starke Schau in Bad Waldsee
Der Waldseer Braunviehtag 2024 beeindruckte nicht nur mit hervorragenden Kühen – das Gesamtpaket von Tierschau, Nachzuchtpräsentation, Agrarschau und Königinnenwahl lockte mehrere Tausend Schaubesucher aus ganz Europa jüngst nach Bad Waldsee.
von Rinderunion Baden-Württemberg Quelle Rinderunion Baden-Württemberg erschienen am 29.10.2024Die zum Beginn des Tages noch amtierende Braunviehkönigin Isabell Allmendinger richtete den Jungzüchterwettbewerb der Kinder im Alter von bis zu elf Jahren. Julian Hörmann, Kirchdorf-Oberopfingen, eröffnete als jüngster Teilnehmer den Wettbewerb. Die Jungzüchter präsentierten ihre Tiere nicht nur hervorragend, sondern wussten in der Befragung viele Details über Fütterung und Haltung der vorgestellten Kälber. Johannes Beigger, Bodnegg, zeigte eine perfekte Vorführhaltung und siegte am Ende vor Rafael Denzel, Eberhardzell.
Für die Braunviehschau waren 103 Tiere der Rasse Brown Swiss aus 36 Betrieben gemeldet. Der international erfahrene Preisrichter Michel Lang aus Halblech in Bayern richtete souverän die 13 Klassen.
Beachtenswerte Jungkühe
Die 31 vorgestellten Jungkühe vereinten Leistung und Exterieur. Im Durchschnitt wiesen sie mehr als 33,0 Kilogramm Milchleistung auf. Überzeugen konnten auch schon Töchter von jungen Bullen wie Capone, Virus P und Bloomlord. Den ersten Ring eröffneten kurz gekalbte, sehr jugendliche Jungkühe. Den Sieg trug Huge Sg-Tochter Inata von der Friedrich und Nikolas Sauter GbR, Bad Wurzach, vor Capone-Tochter Lagune von Daniel Kling, Rot an der Rot, davon. Die mit sehr breitem Hintereuter ausgestattete Capone-Tochter Caipirnha aus dem Betrieb St. Georgshof – Gutsverwaltung Zundel, Haisterkich, punktete vor der eleganten O´Malley-Tochter Nani der Bentele GbR, Grünkraut. Casanova-Tochter Zaziki aus dem Stall von Daniel Kling, Rot an der Rot, sicherte sich im dritten Ring einen Platz vor Noro-Tochter Muck von Michael Zimmermann, Bad Waldsee. In den letzten beiden Ringen gingen die 1a Platzierungen an den Betrieb Aaron Albinger aus Biberach mit den Kühen Falbala, eine Fever-Tochter, und mit Geli, eine Barca-Tochter. Die Plätze 1b belegten Brice-Tochter Inaya von der Sauter GbR, Bad Wurzach, und Sevilla-Tochter Pamela von Andreas Denzel, Eberhardzell.
Die Wahl des Euterchampion der Jungkühe war die erste große Entscheidung des Tages. Inata bestach durch ihre Hintereuterbreite und die perfekte Voreuteranbindung und siegte souverän. Geli wurde am Ende Champion bei den Jungkühen. „Diese Kuh überzeugt mich durch ihre Stärke und den sehr hohen Euterboden“, schwärmte Richter Lang.
1Zweitkalbskühe in der Schau
Tiere, die bereits auf Bundesebene erfolgreich waren, traten bei den Zweitkalbskühen an. Im ersten Ring war es eine sehr knappe Entscheidung. Lang tauschte am Ende noch die Plätze: So stand Calvino-Tochter Lawina von der Sauter GbR, Bad Wurzach, vor Casanova-Tochter Toni aus dem Bestand Peter Rohmer, Kirchberg-Oberopfingen. Brownstar-Tochter RAUs BahamaMam aus dem Betrieb Rau Ernst, Bünzwangen, gewann den zweiten Ring vor Bero-Tochter Sambala von Aaron Albinger, Biberach. Im Finale der Zweitkalbskühe platzierte sich Lawina wegen ihrer Vorzüge in der Bewegung und ihrer Hinterbeinwinkelung vor RAUs BahamaMam.
Die mittleren Klassen überzeugen
In der mittleren Klasse der Dritt- und Viertkalbskühe standen 22 Tiere in der Konkurrenz. Puck-Tochter Palermo von der Franz und Gabriele Kramer GbR, Erolzheim, siegte im ersten Ring. An zweiter Stelle lief Antonov-Tochter Speedy aus dem Betrieb Josel und Markus Heine GbR, Eberhardzell-Oberessendorf. Phil-Tochter Inora von der Sauter GbR, Bad Wurzach, sicherte sich vor Figaro-Tochter Monay von der Loritz GbR, Wangen, einen Platz und Dynamite Bv-Tochter Paikea aus dem Betrieb Aaron Albinger, Biberach, rutschte vor Antonov-Tochter Finka von Helmut Schöllhorn, Ummendorf. Die Kramer GbR, Erolzheim, sicherte sich mit Vinbab-Tochter Susen vor Martin Rehm, Ochsenhausen, mit Figaro-Tochter Patty die letzten Plätze für das Finale der Champion-Auswahl mittel. Nach knapper Entscheidung siegte Inora aufgrund ihrer Vorzüge in der Hintereuteranbindung. Sie verwies Paikea, aus der aktuell der Platin Sohn Pascoli mit einen Gesamtzuchtwert von 140 und einem Exterieur mit 119 stammt, auf den zweiten Platz.
2Starke Kühe bei den „Alten“
Bei den alten Kühen mit fünf und mehr Kälbern traten starke Kühe an. Mehr als 50.000 Kilogramm Lebensleistung bei hervorragenden Inhaltsstoffen zeichnen diese Kühe aus. Martina Heckenberger, Hochdorf, belegte mit Huvi-Tochter Kimmi die 1a-Rangierung. Vasito PS-Tochter Andrea aus dem Stall der Beigger GbR, Bodnegg, sicherte sich die 1b-Platzierung. SBS-Nixe, eine Hebron Tochter von Michael Schmaus, Rot an der Rot, glänzte mit ihren sechs Kälbern und punktete mit mehr als 93.000 Kilogramm Lebensleistung Milch. Sie verwies die euterstarke Assay-Tochter Katrin von Michael Zimmermann, Bad Waldsee, auf den zweiten Platz. Anibay-Tochter Samos von Aaron Albinger, Biberach, und Vavigo-Tochter Ariana aus dem Betrieb von Martin Rehm, Ochsenhausen, gefielen durch ihre drüsigen Euter.
Drei Kühe mit mehr als 100.000 Kilogramm Lebensleistung Milch waren das Highlight dieser Schau. Der Betrieb Michael Schmaus hatte mit Vigor-Tochter SBS Lava (118.496 Kilogramm Milch Lebensleistung) und Hurray-Tochter SBS Natalie (153.771 Kilogramm Milch Lebensleistung) zwei Kühe in dieser Klasse. Betti-Tochter Easton mit 111.257 Kilogramm Milch Lebensleistung von Daniel Kling, Rot an der Rot, war ebenfalls vertreten. Die immer noch jugendliche Kuh SBS Lava bestach durch ihren hohen Euterboden und erreicht somit das Finale der alten Kühe. Das holte sich am Ende Kuh Samos. Sie glänzte durch ihre Übergänge und ihre Eutertextur und sicherte sich den Champion-Titel „Alt“ vor SBS Lava.
Zur Euterchampion-Wahl standen sieben Mehrkalbskühe im Ring. Das Rennen entschied am Ende Phil-Tochter Inora von der Sauter GbR, Bad Wurzach. Aus dem gleichen Betrieb stammt auch die Kuh Grand Champion 2024 des Waldseer Braunviehtages. Diesen Titel holte sich unter großem Beifall Calvino-Tochter Lawina.
Michael Schmaus erhielt für seine Hurray-Tochter SBS Natalie einen Sonderpreis für die höchste Lebensleistung, der Genetikpreis ging an Andreas Denzel, Eberhardzell, für die Sevilla-Tochter Pamela.
3Neue Braunviehkönigin gewählt
Tanja Hofer, Kißlegg, Christine Kempter, Argenbühl, und Lisa-Marie Renz, Ulm, waren angetreten, um das Amt der Braunviehkönigin von Isabell Allmendinger zu übernehmen. Dies hatte in ihrer zweijährigen Amtszeit mehr als 80 Auftritte, wo sie über 15.000 km zurückgelegt hatte! Die Spannung stieg, als Ministerialdirektorin Isabel Kling das Wahlergebnis verkündete. Unter großem Applaus der rund 2000 Zuschauer wurde Lisa-Marie Renz für die Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Sie wird nun die Brown Swiss-Züchter aus Baden-Württemberg bei der in Kolumbien stattfindenden Weltbraunviehkonferenz vertreten.
Das Braunviehforum Baden-Württemberg und der Braunviehjungzüchterverband organisierten diese größte Brown Swiss-Schau Deutschlands im Jahr 2024.
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