Rettet den Spitzkohl
Der Spitzkohl von den Fildern, besser bekannt als Filderspitzkraut, ist gefährdet. Mit einem Erhaltungsgarten für alte Landsorten in Stuttgart soll die regionale Spezialität vor dem Untergang bewahrt werden. Landwirtschaftsminister Peter Hauk unterstützt das Projekt.
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Die neu gegründete Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Filder (BEF) kümmert sich um die Erhaltung und wirtschaftliche Verwertung alter Landsorten des typischen Filderspitzkrauts. Für die Erhaltungszüchtung und verbrauchergerechte Weiterentwicklung der noch vorhandenen Sorten hat sich die Erzeugergemeinschaft die Unterstützung der Staatsschule für Gartenbau in Stuttgart-Hohenheim gesichert. Auf deren Versuchsgelände wurde jetzt auf einer Fläche von einem halben Hektar ein erster Erhaltungsgarten mit 21 Sorten angelegt. Zur Eröffnung am 21. Juni war Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk vor Ort, um symbolisch ein paar Setzlinge in den Boden zu drücken und seine Unterstützung auszudrücken.
Der Erhaltungsgarten ist ein erster Schritt um Lehre, Forschung, Praktiker und Verarbeiter des Filderspitzkrauts unter einen Hut zu bringen. Jörg Kimmich, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft und Inhaber einer Sauerkrautfabrik in Aichtal-Grötzingen, betonte in seiner Begrüßung, dass sich Landwirte und Verarbeiter seit mehr als 15 Jahren um die Erhaltung des regionalen Spitzkrauts bemühen. Zunächst als lose Interessengemeinschaft, jetzt als eingetragene Erzeugergemeinschaft nach dem Marktstrukturgesetz. Seit 2012 steht das einmalige, regionaltypische Gemüse Filderspitzkraut unter dem Schutz der EU mit geografisch geschützter Angabe (g.g.A.).
Neue Mitglieder willkommen
Die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Filder wird vertreten durch ihre Gründungsgesellschafter Walter Schumacher aus Stuttgart-Plieningen, Gebhardt Handte aus Filderstadt-Bonlanden, Helmut Gaiser aus Neuhausen auf den Fildern, Uwe Beck aus Leinfelden-Echterdingen, Simon Knecht aus Filderstadt-Harthausen sowie Gerhard und Jörg Kimmich aus Aichtal-Grötzingen. Die Erzeugergemeinschaft ist offen für neue Mitglieder und weitere alte Sorten, wie Geschäftsführer Jörg Kimmich am Rande der Veranstaltung in Stuttgart-Hohenheim sagte.
Weitere Ziele der noch jungen BEF sind der Aufbau einer eigenen Jungpflanzenzucht, regionaler Wertschöpfungsketten, regionale Vermarktungskonzepte, Verbraucherinformation und Verbraucherschulung.
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