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BAG Hohenlohe

Erneut ein schwaches Ergebnis

Die Bezugs- und Absatzgenossenschaft (BAG) Hohenlohe, Schwäbisch Hall, hat im Geschäftsjahr 2017 den Umsatz mit 73,5 Mio. Euro stabil gehalten und ihre Bilanzkennzahlen verbessert. Der Jahresüberschuss ist aber gefallen.
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Die Führungsmannschaft der BAG-Hohenlohe, v. l.: Vorstandsvorsitzender Ulrich Kühnle, Geschäftsführer Michael Eißler und Aufsichtsratsvorsitzender Volker Baumann.
Die Führungsmannschaft der BAG-Hohenlohe, v. l.: Vorstandsvorsitzender Ulrich Kühnle, Geschäftsführer Michael Eißler und Aufsichtsratsvorsitzender Volker Baumann.Bernauer
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Erneut zeigten sich Vorstand und Aufsichtsrat der BAG Hohenlohe mit dem Jahresüberschuss 2017 in Höhe von 110.811 Euro (Vorjahr: 129.767 Euro) nicht zufrieden. „Um die BAG weiter zu entwickeln, müssen wir dauerhaft Gewinne generieren“, bekräftigt Vorstandsvorsitzender Ulrich Kühnle bei der Generalversammlung am 19. Juni in Wolpertshausen die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der Ertragslage.

Dazu müsse aber auch die Situation in der Landwirtschaft und die BAG-Investitionen der vergangenen Jahre berücksichtigt werden, ergänzte Kühnle. Er verweist auf die Abschreibungen von 1,44 Mio. Euro, „die alle erwirtschaftet wurden“. Trotz dem schwachen Ergebnis sei es der BAG gelungen, ihre Bilanzkennzahlen zu verbessern. Die Schulden konnten um gut 2,3 Mio. Euro auf 14,8 Mio. Euro abgebaut werden. Der Zinsaufwand reduzierte sich um knapp 60.000 Euro. Mit der weiter verbesserten Eigenkapitalquote von 30,1 Prozent sieht der Vorsitzende die BAG auf einem guten Weg.

Interne Abläufe verschlankt und verbessert

Im Zeitalter der Digitalisierung wurden zahlreichen Maßnahmen getroffen, um die internen Abläufe zu verbessern und zu verschlanken. Der papierlose Datenaustausch ist nach den Worten Kühnles bei der BAG bereits sehr weit fortgeschritten. Zufrieden zeigte er sich mit den Umsatzerlösen von rund 73,5 Mio. Euro, welche die 212 Mitarbeiter erzielt haben. Den Umsatz in Höhe des Vorjahres, der neben den Raiffeisen-Märkten (10, 9 Mio. Euro) vor allem im landwirtschaftlichen Geschäft (33,3 Mio. Euro) und in der Agrartechnik (14,2 Mio. Euro) erreicht wurde, wertete Kühnle als „enormen Erfolg“. Deutliche Zuwächse gab es auch im Energiegeschäft, das weitgehen über die Tochtergesellschaft Energie-Direkt (EDi) abgewickelt wird. Mit mehr als 86 Mio. Euro übertrifft Edi inzwischen den BAG-Umsatz.

Service für Smart-Farming

Das Service-Angebot der BAG zur teilflächenspezifischen Bewirtschaftung stellte Geschäftsführer Michael Eißler vor. Außer Bodenproben-Service, Software und Satellitenkarten zur Analyse der Standortqualität gehört dazu auch der Greenseeker für die Düngerausbringung. „Bereits mit 2000 bis 3000 Euro ist der Einstieg in das Smart-Farming möglich“, sagte Eißler zu den Kosten. Mit Blick auf die weitere Digitalisierung empfiehlt er für die Primärgenossenschaften eine Bündelung der Kräfte, um leistungsfähige Lösungen mit überschaubarem Aufwand zu finden.

Entwicklung der Geschäftsfelder

Die 2088 Mitglieder zählenden Genossenschaft konnte nach den von Eißler vorgelegten Zahlen ihren Umsatz mit Lagerhausartikeln deutlich um 5,2 Prozent auf 81.200 Tonnen (t) steigern. In Gesamtumsatz der Bedarfsartikel in Höhe von 33,3 Mio. Euro sind 19 Mio. Euro für Futtermittel und 5,6 Mio. Euro für Düngemittel enthalten. 5,7 Mio. Euro entfielen auf das Pflanzenschutzmittel-Geschäft. Die Getreideerfassung lag mit 26.000 t zwar fünf Prozent über dem Vorjahr, „war wegen der unterschiedlichen Qualitäten aber dennoch enttäuschend“. Mit 2200 t hat sich die Maiserfassung gegenüber 2016 nur leicht verbessert. Desaströs fiel nach den April-Nachtfrösten die Mostobsterfassung aus. Mit knapp 1500 t lag erreichte sie nur ein Fünftel der Vorjahresmenge. Agrartechnik und Werkstätten schlossen mit einem Umsatzzuwachs von vier Prozent ab.

Die Investitionen von 568.000 Euro dienten vorwiegend den Ersatzbeschaffungen. Bei einem Eigenkapital von 11,75 Mio. Euro und der Bilanzsumme von 39 Mio. Euro strebt die BAG in den kommenden Jahren nach den Worten Eißlers eine Eigenkapitalquote von 40 Prozent an. Nach den massiven Investitionen der Vergangenheit werden sich die Abschreibungen in den kommenden Jahren deutlich reduzieren. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sind für Eißler die betrieblichen Aufwendungen (minus 9000 Euro) und die Personalkosten (minus 76.000 Euro)“die entscheidenden Hebel“.

Zusammen mit dem Gewinnvortrag ergibt sich ein Bilanzgewinn von rund 125.000 Euro. Für das laufende Jahr und die kommenden Jahre rechnen die BAG-Verantwortlichen mit deutlich besseren Ergebnissen.
Für ihre Mitglieder errechnet die BAG einen Mehrwert von mehr als 111.000 Euro, der sich aus dem Getreide-Mitgliederzuschlag von 1,50 Euro/t und der Dividende ergibt. Hinzu kommt der den Mitgliedern gewährte Bankeinzugsbonus von insgesamt 98.000 Euro.

Wie Aufsichtsratsvorsitzender Volker Baumann mitteilte, wurde der Jahresabschluss und Lagebericht vom Abschlussprüfer mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Für die Geschäftsführungsorganisation einschließlich des Risikomanagements ergaben sich keine Beanstandungen. Das Betriebsergebnis reichte zur Deckung des negativen Finanzergebnisses jedoch erneut nicht aus. In seinen Erläuterungen beurteilte Rechnungsprüfer Philipp Dux die Ertragslage als unbefriedigend und wies darauf hin, dass die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung mit Nachdruck umzusetzen sind.

Dem Jahresabschluss und der vorgeschlagenen Verwendung des Bilanzgewinns in Höhe von 124.595 Euro stimmten die Mitglieder einstimmig zu. Danach erhalten sie 1,5 Prozent Dividende (70.262 Euro). 13.000 Euro werden in die gesetzliche und 25.000 Euro in die Betriebsrücklagen eingestellt. Weitere 16.332 Euro werden auf neue Rechnung vorgetragen.

Wahlen zum Aufsichtsrat

Bei den turnusmäßigen Wahlen zum Aufsichtsrat wurden von der Generalversammlung einstimmig wiedergewählt der Vorsitzende Volker Baumann, Goggenbach, Jürgen Eiberger, Ellenberg-Rothof und Eberhard Kolb, Brachbach. Neu und ebenfalls einstimmig wurde in das Gremium Christian Kieß (36), Milchviehhalter aus Beltersrot, gewählt. Er folgt dem auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Aufsichtsrat Michael Reber aus Gailenkirchen (15 Jahre im BAG-Aufsichtsrat). 

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