Verband fürchtet Bestandsabbau bei Schweinen
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Unabhängig vom Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland bestehe kein Zweifel daran, dass insbesondere die Schweineproduktion durch die politischen Entscheidungen einschließlich der verschiedenen Strategien aus dem Ackerbau und Nutztierhaltung stark unter Druck stehe und ein Abbau der Bestände zu erwarten sei. Das erklärte Jan Lahde, Präsident des DVT, bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Verbandes.
Die deutsche Futtermittelwirtschaft bewegt sich auf einem konstanten Niveau. Nach den jüngsten Markterhebungen produzierten deutschlandweit 287 meldepflichtige Unternehmen im Wirtschaftsjahr 2019/2020 insgesamt 23,9 Millionen Tonnen Mischfutter für Nutz- und Heimtiere. Die von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung erhobenen Zahlen nannte der DVT im Rahmen seiner digitalen Mitgliederversammlung 2020. „Die Zahl der Betriebe ist im Vergleich zum Vorjahr zwar nur geringfügig um 6 Unternehmen gesunken. Der kontinuierliche Rückgang der Mischfutterhersteller setzt sich aber weiter fort“, erläuterte Jan Lahde.
Mit 171 Unternehmen (also fast 60 Prozent) ist der Norden der Republik weiterhin das Zentrum der Mischfutterproduktion. Mit rund 73 Prozent der Gesamtproduktion (17,4 Millionen Tonnen) hatten die nördlichen Bundesländer auch den größten Anteil an der Mischfutterherstellung. Das Volumen in den südlichen Bundesländern war mit 3 Millionen Tonnen um 0,4 Prozent rückläufig. Aus dem östlichen Bundesgebiet stammten 3,5 Mio. Tonnen und damit rund 3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Schweinefutter hatte mit 9,6 Mio. Tonnen oder 40 Prozent den größten Anteil an der Mischfutter-produktion. Der Schweinefutterbereich konnte seinen Umfang im Wirtschaftsjahr 2019/2020 um 1,3 Prozent ausbauen. Rinderfutter hatte einen Anteil von 7,0 Mio. Tonnen oder rund 29 Prozent. Das Produktionsvolumen von Rinderfutter hatte um 1,04 Prozent abgenommen. Auch die produzierten Mengen von Geflügelfutter sind rückläufig. Mit einem Gesamtvolumen von 6,1 Mio. Tonnen hat sich die Produktionsmenge um 3,5 Prozent im Vorjahresvergleich verringert. Der Anteil von Geflügelfutter an der gesamten Mischfutterproduktion betrug knapp 26 Prozent.
Eine pauschale Eingrenzung der Fütterung auf regional verfügbare Rohstoffe wies Lahde zurück: „Auch wenn der Anteil der verschiedenen Getreidearten im Mischfutter bei gut 48 Prozent liegt und diese zusammen mit den Mühlennachprodukten überwiegend aus dem eigenen Land stammen, ist die tierische Veredlung auf die weltweite Rohstoffbeschaffung für eine vielseitige, hochwertige Tierernährung und Eiweißversorgung angewiesen.“
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