EU-Kommission erwartet mehr Weichweizen als 2020
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Die Korrekturen basieren vor allem auf aktualisierten Anbauzahlen. So soll die Gerstenfläche in der EU mit 11,2 Millionen Hektar jetzt 2,4 Prozent kleiner sein als bislang erwartet. Auch die Schätzung der Maisfläche wurde reduziert, allerdings nur marginal. Gleiches gilt für Roggen und Menggetreide. Demgegenüber wird jetzt von einem etwas größeren Weichweizen- und Hartweizenareal ausgegangen. Das zusammen mit den leicht erhöhten Ertragserwartungen lässt die EU-Ernteschätzung für Weichweizen um knapp 1,5 auf 21,5 Millionen Tonnen steigen.
Das gleicht die reduzierte Schätzung der Anfangsbestände um rund eine auf 8,9 Millionen Tonnen mehr als aus, sodass die Angebotsschätzung mit 137,6 Millionen Tonnen zur Vormonatsschätzung um 0,5 Millionen Tonnen erhöht wurde. Damit stünden für das Wirtschaftsjahr 2021/22 knapp acht Millionen Tonnen mehr Weizen zur Verfügung als in der Saison 2020/21. Gleichzeitig wurde die Nachfrageseite korrigiert. Der Einsatz von Weichweizen im Futter wird aktuell bei 41 Millionen Tonnen gesehen und damit eine Millionen Tonnen höher als noch im Vormonat. Das wäre gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2020/21 eine Zunahme von drei Millionen Tonnen.
Auf Basis dieser Veränderungen reduziert sich die Endbestandsschätzung um 0,5 auf 10,8 Millionen Tonnen, was aber immer noch knapp zwei Millionen Tonnen mehr wären als im Wirtschaftsjahr 2020/21 und damit eine komfortablere Versorgung erwarten lässt.
Die Versorgungsbilanz für Körnermais wurde gegenüber dem Vormonat in allen Punkten korrigiert. Die mit 8,9 Millionen Hektar rund 30.000 Hektar kleinere Anbauflächenprognose sowie die marginal gesenkte Ertragsschätzung ergeben aktuell eine Maisernteschätzung von knapp 71 Millionen Tonnen. Das sind 318.000 Tonnen weniger als noch im Vormonat erwartet worden war, würde das Vorjahresergebnis dennoch um knapp sechs Millionen Tonnen übersteigen.
Diese Tatsache hat die EU-Kommission dazu bewogen, die Prognose des Importbedarfs um 1 auf 15 Millionen Tonnen zu reduzieren. Zusammen mit den ebenfalls reduzierten Zahlen für die Anfangsbestände erreicht das Gesamtangebot knapp 1,4 Millionen Tonnen. Das sind zwar 1,5 Millionen Tonnen weniger als in der Vormonatsschätzung, läge aber fast zwei Millionen Tonnen über dem Vorjahresvolumen.
Mit der aktuell deutlich zurückgenommenen Angebotsschätzung wurden die Verbrauchsprognosen gekürzt. So wird der Einsatz im Futter nur noch bei 64 Millionen Tonnen gesehen und läge damit eine Millionen Tonnen unter der Vormonatsprognose. Zusammen mit den Exporten, die bei 3,6 Millionen Tonnen gesehen werden, erreicht die aktuelle Schätzung des Gesamtverbrauchs 84,4 Millionen Tonnen. Das wären 935.000 Tonnen weniger als noch im April avisiert wurden und damit nur noch 375.000 Tonnen mehr als die vorjährigen 84 Millionen Tonnen. Die Endbestände an Körnermais in der EU werden mit 19,6 Millionen Tonnen nicht mehr ganz so hoch eingestuft wie noch im Vormonat, sie lägen aber 1,5 Millionen Tonnen über der Vorjahreslinie.
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