Schwieriges Jahr für Exporte
Der Export von Kartoffeln aus Deutschland drehte im Juni dieses Jahres noch einmal auf. Nur Frühkartoffeln konnten aus der relativ späten Ernte noch nicht so umfangreich abgeliefert werden wie im Vorjahr.
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Besonders stark war die Belieferung der Kartoffelverarbeiter im Beneluxraum – sicherlich zum Teil auch auf Vertragsbasis – was den enormen Zuwachs von 70 Prozent gegenüber 2022 in der Hauptsache ausmachte. Es wurde zusätzlich zur Vertragsware in Erwartung einer verspäteten neuen Ernte noch alles aus dem Lager verkauft, was für die Herstellung von Pommes frites geeignet war. Darüber hinaus konnten Lagerkartoffeln nach Polen, Italien, Tschechien oder Rumänien in einem recht großen Umfang verladen werden. Das Wirtschaftsjahr sah am Ende mindestens einen Zuwachs von drei Prozent gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2021/22. Vermutlich wird es noch etwas mehr werden, wenn die Daten in ein paar Monaten endgültig sind.
Das Quantum ist aber dennoch bereits das Größte der vergangenen sechs Jahre. Dazu haben vor allem große Lieferungen nach Belgien und vor allem nach Polen und Frankreich gesorgt. Andere sonst wichtige Bestimmungen wie Österreich, Dänemark oder Tschechien nahmen etwas weniger ab. Außerhalb der EU war wieder Thailand mit 22.000 Tonnen das Hauptabnehmerland, gefolgt von Indonesien und den arabischen Staaten.
Großes Minus bei tiefgekühlten Pommes frites
Tiefgekühlte Pommes frites wurden im Juni 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat in ähnlicher Größenordnung exportiert, doch der enorme Rückstand der vorherigen elf Monate konnte nicht ausgeglichen werden und so endete die Saison mit einem Minus von 24 Prozent. Bei den Lieferungen über die Niederlande an den Weltmarkt fehlten schon rund 35.000 Tonnen. Russland fiel von 5000 Tonnen auf null zurück. Nennenswert weniger Tiefgekühlt-Pommes frites gingen auch nach Südeuropa, Belgien und Dänemark. Weiter zugenommen hat der Export in die USA, der auf fast 16.000 Tonnen kam und damit die Liste der Drittlandsbestimmungen anführt.
Kartoffelstärke und Kartoffeltrockenprodukte sind weitere sehr wichtige Exportpositionen. Die geringere Verfügbarkeit von Rohstoff und wohl auch die Preise haben bei erstgenanntem Produkt die Exportmengen im vergangenen Wirtschaftsjahr um 16 Prozent gesenkt. Es flossen fast 22.000 Tonnen weniger in asiatische Länder. In der EU fehlte es an Lieferungen in die Niederlande, was dann als Reexport wohl zumeist Verkäufe an den Weltmarkt waren, die zurückgingen. Das Geschäft mit Südeuropa dagegen war zufriedenstellend.
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