Mehr Fläche in Europa möglich
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Die erste und daher noch sehr vage Schätzung des europäischen Dachverbandes der Getreide- und Ölsaatenhändler (Coceral) zur EU-Gerstenernte 2024 geht von einer größeren Anbaufläche aus. Da im Herbst 2023 die Aussaat von Winterweizen und -gerste durch die niederschlagsbedingt teilweise unbefahrbaren Schläge nicht durchgeführt werden konnte und im Frühjahr wegen unzureichendem Aufwuchs Flächen umgebrochen werden dürften, steht mehr Fläche für die Sommerungen zur Verfügung.
Diese dürfte zu einem großen Teil mit Sommergerste bestellt werden, zumal die Erlöse sehr zufriedenstellend sind. Für die in knappen Mengen verfügbare Sommergerste mit dem Verwendungsziel Braugerste erzielten die Erzeuger allein in Deutschland in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte 2023/24 mit durchschnittlich 312 Euro je Tonne rund 31 Prozent mehr als in den fünf Halbjahren zuvor.
Coceral schätzt erstmals zur Sommergerstenernte 2024 die EU-Anbaufläche auf 5,38 Millionen Hektar, was einer Steigerung von 4 Prozent gegenüber der Ernte 2023 entsprechen würde. Insbesondere in Frankreich, aber auch in nicht so bedeutenden Sommergerstenländern wie Belgien, Luxemburg und die Niederlande sowie Schweden, Ungarn und Bulgarien dürfte die Anbaufläche im zweistelligen Prozentbereich zunehmen. Dazu kommt ein Plus von 13 Prozent auf 764.000 Hektar im Vereinigten Königreich, ebenfalls wichtiger Sommergerstenproduzent, allerdings außerhalb der EU.
Zusammen ergibt sich eine Fläche von 6,15 Millionen Hektar, was 5 Prozent mehr wären als 2023. Falls die Erträge durchschnittliche 43 Dezitonnen je Hektar erreichen, könnten 2024 schätzungsweise 26,5 Millionen Tonnen Sommergerste gedroschen werden. Das wäre fast ein Drittel mehr als 2023 und eröffnet damit dem Braugerstenmarkt in der Vermarktungssaison 2024/25 eine deutlich auskömmlichere Versorgungslage.
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