Geplante Änderungen stoßen auf Kritik bei Ferkelerzeugern
Am Freitag dieser Woche (14. Februar 2020) will der Bundesrat die Neufassung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutzV) verabschieden. Viele Ferkelerzeuger fühlen sich von dem Ende Januar vom Agrarausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz vorgelegten Entwurf in ihrer Existenz bedroht.
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Sollte die Länderkammer den Entwurf in der jetzt vorliegenden Formulierung annehmen, käme folgendes Szenario auf die Betriebe zu:
Sofortige Umsetzung des Magdeburger Urteils: Der Ausschuss für Agrarpolitik und Verbraucherschutz fordert, dass das Magdeburger Urteil, nachdem Sauen ihre Gliedmaßen im Kastenstand uneingeschränkt ausstrecken können müssen, sofort bundesweit umgesetzt werden soll. Diese sofortige Umsetzungspflicht steht in der Kritik der Betriebe. Im Gegenzug plädieren Ferkelerzeuger dafür, die ursprünglich geplanten Übergangsfristen in dem neuen Beschluss zu berücksichtigen. Nur bei Übergangsfristen von mindestens 15 oder 20 Jahren könnten sie ihre Betriebe weiterhin erfolgreich wirtschaften.
Geplante Änderungen bei der Größe der Abferkelbucht: Die nunmehr einheitlich geforderten sieben Quadratmeter uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche für alle Buchten sind aus Sicht vieler Ferkelerzeuger übertrieben. Im Gegenzug wird von ihnen eine uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche von 3,2 bis 3,6 Quadratmeter als ausreichend angesehen. Hieraus resultierten je nach Bucht Gesamtbuchtengrößen zwischen 5 und 7 m². Entscheidend sei, dass der Bewegungsbereich zur Größe der Sau passe.
Fixierungsdauer in der Abferkelbucht maximal fünf Tage: An der maximalen Fixierungsdauer stoßen sich zahlreiche Praktiker und verweisen auf Erfahrungen mit Bewegungsbuchten, in denen die Fixierdauer individuell an jede Sau und die Vitalität der Ferkel angepasst werden müsse. Umso mehr müssten Tierhalter selbst entscheiden können, ab wann die Bucht geöffnet werden kann und wann sie geschlossen bleibt. Nur dann sei der bestmögliche Schutz der Ferkel sichergestellt. In diese Entscheidung einfließen sollten die Charaktereigen-schaften der Sau, die Fitness und das Liegeverhalten der Ferkel.
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