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Düngemittel-Hersteller

Teures Gas und unfairer Handel

Die rekordhohen Erdgaspreise stellen die Düngemittelindustrie vor große Herausforderungen, insbesondere in Verbindung mit den stark gestiegenen Preisen für CO2-Zertifikate im Emissionshandel, meldet der Industrieverband Agrar (IVA).
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Bei der Herstellung von Ammoniak und Stickstoffdüngemitteln ist Erdgas sowohl als Rohstoff wie als Energiequelle von entscheidender Bedeutung. Zusammengenommen sei eine betriebswirtschaftlich vernünftige Erzeugung von Ammoniak derzeit nicht möglich, schreibt der IVA. Folgeprodukte wie Stickstoffdünger seien bereits auf einem hohen Preisniveau, und Kostensteigerungen könnten nur sehr begrenzt an die Endkunden weitergegeben werden. Produktionskürzungen bei Ammoniak im In- und Ausland seien die Folge.

Bundesregierung und EU-Kommission angesprochen

Die im IVA und in der europäischen Dachorganisation Fertilizers Europe organisierte Düngemittel-Industrie appelliere an die Bundesregierung und die EU-Kommission, eine ausreichende Versorgung mit bezahlbarem Erdgas mit hoher Priorität sicherzustellen.

„In diesem Zusammenhang weisen die europäischen Düngemittelhersteller Forderungen zurück, auf EU-Ebene erlassene, handelsrechtliche Maßnahmen gegen unfaire Handelspraktiken von Herstellern aus Drittstaaten wie Russland oder Trinidad und Tobago aufgrund der hohen Düngemittelpreise auszusetzen", kommentiert Dr. Sven Hartmann vom IVA die Lage. Die aus Sicht der Industrie unfaire Subventionierung von Erdgas für Produzenten in diesen Ländern existiere weiterhin. Europäische und deutsche Hersteller seien deshalb im Nachteil. Kostentreiber seien Erdgas, Logistik und klimapolitische Maßnahmen. Die hohen Düngemittelpreise seien auf diese Aspekte zurückzuführen.

Herausforderung Klimapolitik

Mit Blick auf die klimapolitischen Ziele der EU sowie der Mitgliedsstaaten stehe die chemische Industrie und die Ammoniak- und Düngemittelindustrie nach eigenen Angaben "vor gewaltigen Herausforderungen". Um eine Treibhausgas-neutrale Produktion zu erreichen und CO2-freien, grünen Ammoniak zu produzieren, müssen ausreichende Mengen an grünem Wasserstoff verfügbar sein und Produktionsanlagen umgebaut werden. Dies kann nur gelingen, wenn die Hersteller die notwendigen Investitionskosten erwirtschaften können und nicht durch einen ungleichen Wettbewerb aus dem Markt verdrängt werden.

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