Ankunft verzögert sich
In Ägypten hat die Ernte von Speisefrühkartoffeln für den Export längst begonnen. Wie in den Vorjahren ist das vom Quarantäne-Amt überwachte Areal dafür erneut gewachsen, um 10.000 auf 96.772 Hektar. Allerdings gelangen nicht alle Kartoffeln von dieser Fläche in den Export.
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Im vergangenen Jahr summierten sich die Lieferungen in andere Länder auf 614.000 Tonnen, wie jüngste Berichte aus dem Land am Nil melden. Dieses Jahr könnten die Exportmengen zulegen. Allerdings hauptsächlich in Form von großkalibrigen vorwiegend festkochenden Sorten – Typ Spunta. Dafür wurde auch mehr Pflanzgut importiert. Diese Art von Kartoffeln hat vor allem im arabischen Raum, in Russland und in Griechenland Kunden.
Ware aus Ägypten ist gefragt
Es gibt in diesem Jahr afrikanische Länder, die wegen kleiner eigener Ernten wohl mehr in Ägypten kaufen als sonst, allen voran Algerien. Griechenland und Russland dürften ebenfalls einen größeren Bedarf haben. Sorten wie Spunta und Co sind über Slowenien schon in der dritten Januardekade in der EU angekommen. Zunächst wird Sackware für Märkte in Osteuropa verkauft. Importeure in Deutschland gehen für die Saison 2022 von einem stabilen Anbau für den hiesigen Markt aus. Gleichzeitig stellt sich eine gewisse Verspätung ein, da Frühkartoffeln in Ägypten unter kühlen und feuchten Witterungsbedingungen – zumindest im Norden – nur sehr langsam abreifen. Letztlich passt das zum Bedarf. Vor Mitte März dürften kaum Programme im Lebensmitteleinzelhandel eingeplant sein.
Verzögerungen sind eher die Regel als die Ausnahme
Richtig los geht es dann wohl erst in der zweiten Aprildekade, also vor Ostern. Inwiefern eine reibungslose Belieferung der Märkte erfolgen kann, bleibt abzuwarten. Noch ist reichlich Zeit, momentan bereiten die Frachtvorgänge aber durchaus Kopfzerbrechen. Kapazitäten sind nicht da, wo sie gebraucht werden, und die Reedereien ändern ständig ihre Fahrpläne. Erhebliche Verzögerungen sollen eher die Regel als die Ausnahme sein. Bis Ende März ist aber noch Zeit, Vorräte in den Kühlhäusern der Häfen aufzubauen. Gespannt darf man sein, mit welchen Preisen ägyptische Frühkartoffeln einsteigen werden. Teils werden erheblich höhere Forderungen erwartet als im Vorjahr, was der allgemeinen Preissteigerung von der Produktion über die Logistik bis zum Verkauf geschuldet ist.
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