Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Milch

Preisauftrieb verliert an Schwung

Nach stark gestiegenen Preisen im Juli 2022, stiegen die Preise in den letzten Monaten nur noch langsam an. Im Oktober lagen, nach ersten Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft, die Preise nur noch einen Cent pro Kilogramm über dem Vormonat. Das neue Jahr wird voraussichtlich mit leicht gesunkenen Preisen beginnen.

Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

Nach ersten Schätzungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) zahlten die Molkereien im Oktober für konventionell erzeugte Milch mit 4,0 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß im bundesweiten Mittel rund 59,1 Cent je Kilogramm und damit knapp 1,0 Cent mehr als im Vormonat. Nach den Spitzenzuwächsen im Juli dieses Jahres hat sich der Anstieg damit den dritten Monat in Folge verlangsamt. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhielten die Milchviehbetriebe 21,6 Cent oder 58 Prozent mehr. Erstmals in diesem Jahr hat sich der Vorsprung gegenüber 2021 nicht mehr vergrößert, sondern blieb nahezu konstant. Für den Zeitraum von Januar bis Oktober 2022 belief sich die mittlere Auszahlungsleistung auf rund 50,8 Cent je Kilogramm und überstieg damit in der kumulierten Betrachtung die 50-Cent-Marke.

Preise im Handel stark durchwachsen

Ausschlaggebend für die Entwicklung auf der Erzeugerebene im Oktober waren die Preisverläufe an den Produktmärkten im zweiten und dritten Quartal 2022. Nach den Höchstständen im Frühjahr hat die Verwertung aus Butter und Magermilchpulver bis Ende September deutlich nachgegeben. Der vom Institut für Ernährungswirtschaft daraus berechnete Rohstoffwert hat gegenüber dem Spitzenwert im April knapp acht Cent verloren.

Im Handel mit Spotmilch, Rahm und Magermilchkonzentrat ging es mit den Preisen munter Auf und Ab. Für Molkereien, die traditionell stark im Versandgeschäft und mit Trockenmilchprodukten unterwegs sind, war damit der Spielraum für eine weitere Erhöhung der Auszahlungsleistung eingeschränkt und so zahlten einige im Oktober ein gegenüber September unverändertes Milchgeld aus. Dies war vor allem in Schleswig-Holstein der Fall. Demgegenüber konnten Molkereien mit längerfristigen Verträgen mit dem Lebensmitteleinzelhandel aufholen, nachdem die Abgabepreise für Frischmilchprodukte und teils auch für Käse angehoben worden sind.

Preise gerieten im Herbst unter Druck

Der Höhenflug der Milcherzeugerpreise nähert sich langsam seinem Zenit. Ursache hierfür sind rückläufige Tendenzen bei den Industrieprodukten wie Blockbutter und Pulver sowie an den Rohstoffmärkten, denn aufgrund der schwachen Nachfrage am Binnen- und Weltmarkt gerieten die Preise im Herbst unter Druck. Aber auch die Preise für Schnittkäse an den Spotmärkten gaben nach. Lediglich abgepackte Butter konnte sich gegen den rückläufigen Trend behaupten. Damit ist für die Milcherzeugerpreise die Richtung für die kommenden Monate vorgegeben.

Bis zum Jahresende dürften zunächst noch leicht steigende im weiteren Verlauf stabile Tendenzen vorherrschen, denn die angehobenen Molkereiabgabepreise an den Lebensmitteleinzelhandel wirken sich stabilisierend auf das Preisniveau aus. Der Start in das neue Jahr dürfte hingegen von Korrekturen nach unten begleitet werden.

Für das Kalenderjahr 2022 erwartet die AMI einen Durchschnittspreis inklusive Nachzahlung von 52,7 Cent je Kilogramm. Das wären 16,4 Cent oder 45 Prozent mehr als im Jahr zuvor und ein neues Allzeithoch.

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.