Polen muss zukaufen
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In Polen belief sich die Kartoffelanbaufläche nach Angaben von Statistics Poland im Jahr 2023 auf fast 187.000 Hektar und war damit um etwa 5 Prozent kleiner als im Vorjahr. Der Polnische Kartoffelverband und das Nationale Forschungsinstitut für Agrar- und Ernährungswirtschaft schätzen den Ertrag auf 300 Dezitonnen je Hektar, gegenüber 30 Dezitonnen je Hektar im Vorjahr. Die Ernte belief sich auf etwa 5,6 Millionen Tonnen und lag um fast 0,4 Millionen Tonnen unter der von 2022.
Hohes Preisniveau
Aufgrund des Produktionsrückgangs sind die Kartoffelpreise in Polen sehr hoch. Das Preisniveau im Herbst lag im Großhandel mit umgerechnet 38,70 Euro je Dezitonne im Durchschnitt etwa 26 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Jahres 2022. Die Preise in Polen werden wahrscheinlich während der gesamten Saison auf einem sehr hohen Niveau bleiben, was von der Entwicklung der Witterungsbedingungen, der Situation auf den westeuropäischen Märkten und dem möglichen erhöhten Druck auf die Kartoffelimporte aus dieser Richtung abhängen wird.
In der Saison 2023/24 dürfte der Kartoffelabsatz der eigenen Ernte über die Märkte nur etwa 3,50 Millionen Tonnen betragen und rund 1,5 Prozent niedriger ausfallen als in der vorangegangenen Saison.
Aufgrund eines erheblichen Anstiegs der Kosten, die möglicherweise nicht durch höhere Verkaufspreise kompensiert werden können, könnte sich die Finanzlage der Kartoffelindustrie in der Saison 2023/24 weiter verschlechtern.
Wachsender Außenhandel
In der Saison 2022/23 nahmen die Ausfuhren einiger Kartoffelprodukte zu. Das Exportvolumen der meisten Produkte bleibt aber wohl weiterhin niedriger als in der Zeit vor der Pandemie. Die Einfuhren von Kartoffelerzeugnissen (ausgenommen Stärkeerzeugnisse) waren deutlich höher. Der Überschuss im Außenhandel mit Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen belief sich auf 176,7 Millionen Euro, gegenüber 138,2 Millionen Euro in der Saison 2021/22.In der laufenden Saison werden die Ausfuhren von Kartoffeln und stärkehaltigen Erzeugnissen voraussichtlich zurückgehen, während die Ausfuhren von Kartoffelchips und Pommes frites in geringerem Maße zunehmen könnten.Die Produkteinfuhren werden um mehrere Prozent zurückgehen, während die Einfuhren von unverarbeiteten Kartoffeln erheblich zunehmen werden (um mindestens 40 Prozent).
Im Jahr 2024 wird die Anbaufläche von Kartoffeln in Polen voraussichtlich um 7 bis 8 Prozent zunehmen und mindestens 200.000 Hektar betragen. Unter durchschnittlichen Witterungsbedingungen dürfte der Ertrag etwa 320 Dezitonnen je Hektar betragen und die Ernte könnte sich auf etwa 6,4 Millionen Tonnen summieren. Das wären etwa 14 Prozent (0,8 Millionen Tonnen) mehr als im Jahr 2023.
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